Mittel gegen Selbstmitleid

  • Ich habe das so entschieden. Immer wieder. Und nach Sachlage immer wieder falsch. Passiert.
  • Es tut mir nicht leid. Es gibt Dinge, um die es sich zu kämpfen lohnt. Auch dann, wenn man schließlich verliert oder aufgeben muß.
  • Was hätte sein können ist ein nutzloser Gedanke. Verstehen in der Rückschau, leben aber vorwärts. Doof, aber isso (tm von jemand anderem)
  • Das Timing ist gemein und rücksichtslos. Doch hätte es mir zu keiner Zeit weniger oder mehr weh getan, ist also egal.
  • Nicht geschätzt zu werden ist immer bitter. Doch erstens ist das nicht neu, zweitens weiß ich wer und was ich bin, auch ohne Stützung durch andere. Ein Vorteil des Nicht-mehr-zwanzig-Seins.
  • Viel Belastendes fällt nun weg. Die Energie, die in die Verdrängung geflossen ist, wird mir demnächst wieder zur Verfügung stehen.
  • Ich habe viel gelernt, und habe Erinnerungen, die sehr schön sind und die ich nicht vergessen und auch nicht negieren werde.
  • Mein Ego ist tief getroffen. Ich bin ein guter Kerl und ausgerechnet jemand, der mir superwichtig ist, ist blind dafür? Auch hier: Das Ding ist nicht aufgeblasen, hält sowas nicht zum ersten Male aus, und wird nicht zusammenfallen wie ein Luftballon. Narzistische Kränkungen sind für jeden schwierig, aber sie sind eben auch nur dies: narzistische Kränkungen. Daß die Welt ausgerechnet auf jemanden wie mich gewartet hat, habe ich ohnehin nie angenommen. Doch hatte ich die Liebe für belastbarer gehalten. Das Problem aller unheilbaren Romantiker …
  • Ins Wassersüppchen heulen hat noch niemandem geholfen. Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.
  • Die Trauer wird eine Weile bleiben, aber mit der habe ich gerade ohnehin einen Vertrag. Auch das wird vergehen, früher oder später.
  • In Sachen Schmerz und Traurigkeit bin ich trainiert wie kein Zweiter. Damit kann ich fertigwerden. Probleme macht mir eher das Mitgefühl mit anderen.

Worauf ich noch warte: den gerechten Zorn. Was mir hier geschieht, habe und hatte ich nicht verdient. Aber wer tut das je?
(Dass zum Scheitern einer Beziehung immer zwei gehören, ist mir auch klar.)