Sommer, Sonne, Pausetaste. Muß etwas besorgen, frage spontan den Mann, ob er Lust hat mitzukommen. Wir waren beide ewig nicht mehr ‚in der Stadt‘.
Lustiges Durchstreifen der Parfumabteilung im großen Kaufhaus, wir proben, schnuppern und testen bis wir beide alle Wohlgerüche Arabiens auf uns vereinen. Nun weiß ich, welchen Duft ich irgendwann einmal haben möchte, und welche von den neuen Düften gefallen. Wir sind vollkommen entspannt und spielerisch unterwegs, ziellos aber hellwach. Wie Kinder auf dem Spielplatz.
Das wiederholt sich bei den Kameras in einem großen Elektronikladen. Hier können wir wunderbar fachsimpeln, ausprobieren, einfach mal gucken, und immer wieder fällt der Satz: »Die würde mir gefallen. Ich habe aber drei gute Kameras für meine Einsatzgebiete, ich brauche keine vierte.«
Wir sind herumspaziert, schritten Bauzäune ab, lesend, hatten mit erstaunlich vielen Menschen Kurzgespräche, haben uns hier und dort Dinge angesehen, mit wachen Augen. Daher auch das Bild oben. Der Platz wird von uns vermutlich nie wieder anders genannt werden.
Die einzige Geldausgabe – von meiner geplanten Besorgung abgesehen – kam zu Stande, weil uns irgendwann der Magen knurrte: Krakauer und Fritten.
Tja. Konsumenten um des Konsums willen sind wir einfach nicht. Heute offenbar noch weniger als sowieso schon seit Jahren. Wieviel Spaß man haben kann mit gucken und spielen – und dem deutlichen: ‚Brauche ich nicht.‘
Die arme Wirtschaft!