Vier Tage in Kurzform

  • Nachrichten einnehmen wie bittere Medikamente: 1x täglich. Mehr ist nicht auszuhalten. Ob der eigenen Machtlosigkeit jeder Gedanke sinnlos. Ich blende aus. Alles andere ist aktuell unerträglich.
  • Donnerstag: Ma ist gut angekommen, nicht unzufrieden. Schwer tut sie sich mit dem nun endlich verstandenen Paradigmenwechsel. Verständlich. Wir werden sehen.
  • Die Lieblosigkeit des Packens (durch Pflegekräfte in Münster) empört mich. Wie kann man ein klatschnass kontaminiertes Teil einfach zwischen Mengen an sauberer Kleidung kloppen?? Eine Maschine Wäsche für mich, weil die Kleidung noch nicht gekennzeichnet ist. Bin stinksauer auf diese Leute.
  • Freitag: Am Vormittag Konferenz mit den Geschwistern – der Haushalts­auflösungs­dschungen­bewältigung­splan zeichnet sich langsam ab.Bin ab dem frühem Nachmittag wieder bei Ma, bringe die trockene, saubere Kleidung wieder mit, auch Blumen, Toilettenartikel, Körnerbrot. Schwere Gespräche, Training am Rollator. Leitend und unterstützend, aber nicht bevormundend zu sein, fällt mir leicht.
    Der liebevolle, fast zärtliche Umgang des Pflegers mit meiner Mutter ist auch am zweiten Tag schön anzusehen. Zu ihm fasst sie bereits Vertrauen.
    Kritik: Abendbrot wirklich immer nur Brote – okay. Aber wie wäre es mit einer Tomate, einem Stück Gurke o.ä. dazu? Auch: Kaffee nur bis 14:30h zu kriegen. Für einen Kaffeefreak ein unmöglicher Zustand. Kleine, sicherheitsverträgliche Kaffeemaschine ist bestellt.
  • Samstag überwiegend Pausentag. Herumbrasseln, ein wenig Lesen, Spazierengehen. Davon ab das Übliche und einige Telefonate: Verwandte und Freunde der Mutter ins Bild setzen.
  • Wieder ein fleissiger Sonntag:
    • Fütterung der Raubtiere, Frühstück, rituelle Waschungen, anziehen. Kurzbesuch des Nachbarfreundes.
    • Katzenboxen reinigen, durchsaugen, aufräumen, lüften, Wäsche machen, Pflanzen gießen, Müll wegbringen.
    • Selbst gesetzte Deadlines einhalten: Steuerunterlagen überarbeitet und an den STB elektronisch verschickt. Ablage erledigt. Beritt wie immer. Drei Stunden.
    • Fütterung der Raubtiere II. Abendessen. Und Vorbereiten der Ostpreußischen Bohnensuppe
    • Schnell noch Sachen bei der Foodsharing-Bekannten abholen. Brot, Birchermüsli, Wraps, Joghurt, Fleisch. Treibt mich regelmäßig auf die Palme, was ohne diese Organisation einfach verbrannt würde! Für mich: Abendessen morgen schon klar, Frühstück dito – und dem Manne kann ich auch noch etwas abgeben.
    • Sonntagsgespräche mit Freunden, Tatort und Kuschelkatzen, Zeit mit dem Mann.
    • Grundspannung löst sich (noch) nicht. An Schlafen ist nicht zu denken. Kennen wir schon. Dann schlafen wir eben später.