Mir ist mal wieder sehr nach fluchen

Über das Tagesgeschehen kann man sich nur die Haare raufen (Bin ich die einzige Bürgerin, die denkt, man könne einen Krieg auch herbeireden? Bin ich die Einzige, die es in den Wahnsinn treibt, daß wir dieser Pandemie noch immer hinterherlaufen und die Hälfte der Bevölkerung außen vor bleibt, weil sie die widersprüchlichen Auskünfte nicht mehr versteht?)

Ich würde so gerne mal wieder etwas anderes tun als jammern und motzen, doch wie soll das gehen wenn das Tagesgeschäft beherrscht wird von Desorganisation (anderer!), und da einfach verdammt wenig Licht ist?

Zum Beispiel: Die Seniorenheime wollen Arztberichte vor einer Anmeldung. Diesen renne ich jetzt seit Wochen hinterher. Was die Sache nicht leichter macht: es gibt vier Stellen, von denen ich Berichte brauche. Schön wäre es, wenn die Leute dann tun würden, was sie mir versprachen, aber nein. Ich fasse jetzt zum dritten Mal nach. Sowas macht wirklich zornig.
Diese Verzögerungen führen dazu, daß meine arme Mama zwischen Baum und Borke hängt, weil ich sie nicht endlich in einen Raum setzen kann, der ihrer ist. Ohne Worte, das Ganze …
Auch an meiner eigenen Medizinfront läuft die Chose nicht besser: Um mit meiner Internistin die nächsten Schritte zu besprechen brauche ich – man ahnt es – die Arztberichte. Auch hier: Warten auf Godot.

Ich mache es wie immer: Tun, was ich tun kann (neben der Berufsarbeit, versteht sich), im Warten kleine Dinge tun (Ruccolapesto machen, Wände streichen …), doch die Unterströmung von frustriertem Zorn verlässt mich nicht.
Nicht einmal das Wetter spielt mit – grau, nieselig, lichtlos, da spielen die eher nicht kalten Temperaturen auch schon keine Rolle mehr.

Okay, schauen wir auf die Lichter: Tolles Abendessen vom und beim Manne, Rosen auf meinem Tisch, friedliche Katzen ohne markierungstechnische Querschläge.
Morgen können sie mich alle. EINEN Anruf werde ich machen, Abends die Freundin treffen, dazwischen abgesehen von der Berufsarbeit den toten Hund geben. Ich verkrafte einfach keine fünf Rotationstage in der Woche. Und die Welt wird schon nicht untergehen.