Wenn es heiß ist, gieße ich wieder ‚meine‘ Schwarzpappel, fluchend – ein Ausssenwasserhahn existiert nicht, ich schleppe also meinen Eimer und meine Gießkanne. Vierzig Liter muß sie haben, also renne ich 4x schwer beladen durch Wohnung und Keller. Nun kam mir auf Nachfrage der Nachbar zur Hilfe. Wir haben von einem Wasserabzweig einen Schlauch gelegt, ich renne also nur noch über den Hof. Und gieße nun auch die Birken.
Ein Erfolgserlebnis sondergleichen – schon nach zwei Tagen sieht man es den Bäumen an, daß sie Wasser bekommen haben. Das macht wirklich Freude.
Auch den Tieren draußen habe ich Wasserschalen hingestellt. Am dritten Abend, vom Balkon aus, sah ich den Fuchs um eine der Wasserschalen streichen. Es war zu sehen: Er war schon einmal dort und kam nun wieder. Verdammt! Ich hatte versäumt die Schalen nachzufüllen und hatte ein richtig blödes Gefühl – hatte ‚unseren‘ Fuchs enttäuscht. Schoß direkt auf den Hof und füllte nach. Ich bin sicher im Laufe der Nacht hat er sich wieder bedient. Muß da sorgsamer werden.
Es freut mich unbändig zu sehen, daß meine Wassergaben gebraucht und angenommen werden, von Pappel bis Birke, von Paul, dem Krähenkerl bis zum ansässigen Fuchs.
Den Fuchs zu photographieren habe ich versucht, doch der Kamera reichte das magere Restlicht leider nicht.