Die Familie im vierten Stock ist sympathisch und fremdsprachig – wir reden mit Händen und Füßen – aber irgendwie geht es. Das Söhnchen allerdings geht mir seit beinahe einem Jahr schwer auf den Zeiger: Er pfeift im Treppenhaus – nur kann er es nicht. Die Ohren klingeln, die Konzentration ist dahin. Immer läßt er sich Zeit beim Auf- oder Abstieg, schließlich hallt das so schön. Mich macht er damit wahnsinnig und schickt mich gleichzeitig in Ambivalenz – zu gut kann ich mich an das Mädchen erinnern, das hallende Treppenhäuser liebte, pfeifend oder singend. Manchmal möchte ich ihm einen Knebel verpassen oder ordinär in den Hausflur brüllen … ich tat es nie. Er ist ein fröhliches Kind, und den Maulkorb wird ihm die Welt früh genug leider verpassen. Soviel zum Rahmen.
Heute Morgen stand im Innenhof ein Schneemann. Es muß schwierig gewesen sein ihn zu bauen – Schnee, aber Tautemperaturen. Er machte mich lächeln.
Am Abend trat ich vor die Tür, und am Pfad zum Gehsteig stand ein zweiter Schneemann, wie grüßend. So niedlich, so unerwartet, so schön.
Die Urheberschaft der Schneemänner war glasklar.
Per Zettel im Briefkasten habe ich mich bedankt – ich hoffe, die Familie kann meine Sauklaue lesen und ist des Englischen mächtig – Russisch kann ich leider nicht.