Hinter den Spiegeln

Was, meinst du, ändert sich leichter
Ein Stein oder deine Ansicht darüber?
– Bertolt Brecht

Wir lernen einen anderen Menschen erst anders kennen, wenn wir ihm die Möglichkeit geben, anders sein zu dürfen.
– Ernst Ferstl

Die wirkliche Liebe arbeitet auf nichts hinaus und erreicht trotzdem alles. Wenn du mich nicht für meine Fehler liebst, kannst du mich nicht für das Große lieben. Ich bin mehr als deine Träume.
– Robert Schneider

Nichts auf der Welt ist es wert, daß man sich von dem abwendet, was man liebt.
– Albert Camus

Ich sammle Gedanken, fürchte mich nicht wenig, und kann trotzdem singen.
Jemanden für seine Fehler lieben – ein gewaltiger Anspruch. So ziemlich jeder Liebende wird daran ab und an scheitern, aber der Gedanke leuchtet mir ein. Noch einer: »Liebe, Frieden und Freude sind keine Emotionen. Es sind Seins-Zustände.« Die Abgrenzung dieser drei Zustände gegen die Emotionen scheint mir eine Berechtigung zu haben. Begeisterung verfliegt, Wut verraucht, Enttäuschung verblasst, nicht einmal Verzweiflung und Trauer bleiben ewig – bei der Sehnsucht bin ich mir nicht sicher. :)
Die Liebe aber, die werde ich nicht los. Also offenbar kein Schalter vorhanden, kein Not-Aus. Ich fand den Ausdruck vom sich-entlieben schon immer doof! Da sind wir dann wieder bei Julian Barnes: »Who can control how much they love? If you can control it, then it isn’t love. I don’t know what you call it instead, but it isn’t love.«

Verdammt.