Frustrationstoleranz

Es gibt Tage, da möchte ich in den Tisch beißen!
Das Thema: eine Website voller Vidos, eingebunden aus einem YouTube-Channel. Das Problem: Exitierende Website mit uferloser Ladezeit (Kein Wunder.YT lädt immer 10 Sekunden des Videos vor, plus Ladezeit des Vorschaubildes, da kommt schnell einiges zusammen, wenn man einfach nur alles auf eine Seite klatscht.) und keinerlei rechtlicher Deckung (Impressum, Datenschutzerklärung, Cookie-Compliance.)
Ich erstelle ein – haarklein geschriebenes – Angebot, kriege den Auftrag sehr schnell, zeitgleich mit der Ansage: Es eilt sehr.
Umsetzung blitzartig, Rückmeldung vom Vereinsvorstand mehr als deutlch positiv bis begeistert.

Dann aber: Korrekturdurchlauf. Was ich bekomme ist keine Änderungsliste sondern ein unverschämtes Elaborat im arroganten Ton, welches vor allem eines zeigt – wie ein CMS funktioniert und wie man es benutzt ist nicht verstanden worden. Die Person, auf die sich der Verein verlässt, und die bisher die Präsenzen betreut, verfügt bestenfalls über lückenhaftes Halbwissen, dafür aber über ein Egoproblem.

Ich erläutere mir einen Wolf, rede über Ladezeiten, Usability, Verschlagwortung und Suchroutinen – mit anderen Worten: ich verargumentiere jeden einzelnen Schritt, der in die Entwicklung eingeflossen ist.
Vergebens. Eine Person von Fünfen, die schlicht beratungsresistent ist, und Frau läuft vor die Wand.

Hergottsakra – wenn ich den bisherigen Mist nur auf die neue Domain portiert hätte, wäre lediglich ein formaljuristischen Problem gelöst worden.
Ich kann mir nur an den Kopf fassen, wenn jemand die Problematik einer Ladezeit von acht Sekunden – bei Breitbandverbindung – versus 0,7 Sekunden – meine Neufassung – nicht begreift (von 209 Anfragen an diverse Server ganz zu schweigen).

Die Kollegin und ich werden das Angebot für den gleichen Laden, eine wesentlich kompliziertere Präsenz betreffend (die bis heute weder rechtsicher noch responsive ist), morgen zurückziehen. Den zu erwartenden Verschleiß an Nervenkostümen kann uns niemand bezahlen …

Ein Kommentar

  1. Klingt nach einem Kunden aus der Hölle. Dass Sie und Ihre Kollegin das Angebot für den größeren Auftrag zurückziehen, kann ich gut verstehen. Besser, man wird solche Kunden gleich wieder los. Hoffentlich bezahlt der Verein wenigstens die bislang geleistete Arbeit anstandslos und schnell.

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