Auszeit – Pandemiejournal Tag 31

Heute hatte ich ganz bewusst entschieden: Fernseher und Radio bleiben aus, einige Seiten werden nicht besucht. Ich kann es nur empfehlen! Meinem Hirn – und meiner Stimmung – hat es jedenfalls sehr gut getan mal für 24 Stunden aus der Nachrichtenflut auszusteigen und nicht über das Mistvieh nachzudenken. Werde mir das zur Regel machen, Corona-Detox, sozusagen: sich alle paar Tage mal ausklinken aus allem, was damit zu tun hat. Eine Pause für Herz und Hirn.
Soviel zur Präambel :)

Mein Lieblings-DHLer bringt mir heute eine Ikea-Lieferung, und wirkt zum erstem Mal seit wir uns kennen (das sind einige Jahre) ernsthaft gestresst. Er berichtet von 300 Auslieferungen für seine Tour an diesem Tag. Was die Leute da leisten ist unglaublich!

Mit dieser – unangekündigten – Lieferung wurde mir wieder einmal deutlich: Kleine Wohnungen bieten große Herausforderungen. Man bringe mal die neuen Balkonfliesen, noch im Riesenkarton, und die alten abgebauten irgendwo unter ohne daß man ständig über Materie fliegt … In der Arbeit am Balkon verschiebt man x Dinge von A nach B nach C und zurück – ein echter Beritt.

Zwischendurch fängt man den kleinen Zauberer ein, der grundsätzlich dort ist, wo man ihn gerade überhaupt nicht brauchen kann. Was dann auch mal dazu führt, daß Frau sich den Kerl greift und ihm die Pfoten abwäscht, bevor er sich das scharfe Bodenreinigungsmittel von selbigen lecken kann.
Die ganze Sache war einfach sauviel Arbeit – nicht zu fassen wieviel Dreck und Katzenhaare! sich unter den Holzfliesen gesammelt hatte. Die Verlegung der Neuen wird unproblematisch, aber die Putzerei – seufz!

Der größte Teil liegt nun. Morgen werde ich testen (müssen) wie gut ein Zuschnitt mit der Stichsäge funktioniert.
Nächste Woche kommen die Pflanzen und ich werde dann endlich einen Sommerbalkon haben – Moskitoschreck, Lavendel, Basilikum, Waldmeister.

Was mich verblüfft: Meine Bude ist grundsauber und grundaufgeräumt, und doch habe ich stetig zu tun. Soviel, was ich immer aufgeschoben hatte mache ich jetzt. Werde demnächst mal eine Liste machen von den Dingen, die ich tat seit Mitte März – und ich bin noch lang nicht fertig.

Habe Mitleid mit den Menschen, deren Wohnung schon ‚volloptimiert‘ ist. Was machen die jetzt?

By the way: Ich wünsche allen frohe und freundliche Osterfeiertage!

2 Kommentare

  1. Detox. Ach ja. Ich gucke seit wie vielen Jahren kein Fernsehen mehr? Radio am liebsten ausländische Sender in Sprachen, die ich nicht ganz so gut verstehe.
    Was – von C gerade mal abgesehen, aber es ist auch nicht die erste Naturkatastrophe – passiert denn noch neues, wenn man erstmal so alt ist? ^^
    Und die Illusion von der aktuellen Information und der Wahn, ständig erreichbar und Informiert zu sein.
    Es passiert so viel, was uns in dieser Hysterie gar nicht mehr erreicht.

    1. Ich finde, es passiert ziemlich viel Neues. Und was heißt hier ‚erstmal so alt`?! – Komm‘ du mir nach Hause, du!

      Was den Wahn angeht: Hatte ich nie, habe ich nicht.

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