Ich denke an Dvorák, an einen Mann im Nachthemd und mit Schlafmütze, an Dinge, die nur die Czechen richtig können, an Igel, ans Budenbauen in den Baumbergen, an eine Runde um ein Haus, mit den Suppentellern in den Händen. Ich denke an Kirschbäume und Fahrräder, an eine lautstarke Patentfaltung einer Person, die das verdient hatte, an Sprünge vom Garagendach, an endlos viele Kirchen und leise, begeisterte Erklärungen, an Konstanz und Dunkelbier, an gemeinsame Zigaretten, hellgrüne Gesichtsfarbe und persische Chirurgen, die kleine Reblaus, Mutzenmandeln und viel zu gute Witze. Ich denke an Spaziergänge und fehlinterpretierende Passanten, an Kaninchengehege und Staffeleien, an Wohnungsrenovierungen und Pink Floyd, an ‚Ariba! Andalé! — Arschloch!‘, an Bohnensalat und Weißwein, Kaffee mit viel Salz und das freigiebige Angebot von Ohrfeigen, an eine wunderbare Vorlesestimme, an halbe Nächte auf der schwarzen Treppe, an phantastisches Tanzen und Expertise in Weinen, an den Duft von Pfeifentabak und Leder, an Drakar Noir und Cool Water, an Rilke, Nietzsche, Voltaire. Ich denke an orangefarbene Audis, Samstagsaufholjagden und die Polizei, an einen Kieferorthopäden und jemanden, der sich aus dem Staub gemacht hatte, an Wochenenden am KÜ und ein rundes Planschbecken auf dem Wasser, an angeschrieene Nachrichtensprecher und genervte Irriatiation am Computer, an Küsse am Telefon, an eine Ohrfeige, die nie passierte, an gemeinsame Tränen, an eine Schrankecke, ein Blinde-Kuh-Spiel und Schuldgefühle, an vorsichtiges Lauschen an einer Feuerschutztür im Keller, an einen Tausender in unklarer Lage, an kraftvolle elegante Schritte und den besten Autofahrer der Welt. Ich denke an Salamander, Frösche, Blindschleichen und einen Spatzen in einem Bonbonglas, an kleine Schweine und große Pferde, an Socken unter Lattenrosten und unermütliche Basteleien. Ich denke an Flohmärkte und Tinus-Glöckchen-Gulasch, an ein Schwimmbad auf dem Belchen und die teuersten Blaubeeren ever. Ich denke an einen Muskelfaserriss, an Augenklappen und Gipsbeine, an die Wutachschlucht und die Partnachklamm, an unglaubliche Briefe ins Allgäu und Postkarten nach Sankt-Peter-Ording, an Waldspaziergänge und das Trügerische an Entengrütze, an Großwaagen, Deckenschienen und Maurerstreiche, an einen ganz bestimmten Außenaufzug und hexagonale hyperparaboloidische Elypsoiden, an Tannenbäume und Bohrmaschinen, an den Send und das Kettenkarussell, mehr noch an die Pflanzenverkäufer. Ich denke an lange akustische Leinen, an Spargel und Artischocken, an das respektvolle Klopfen an Türen und an unter Wasser stehende Badezimmer, an Schokoladengulasch und eine schlafende Katze auf langen Oberschenkeln, an einen Spätsommertag auf der Promenade, an einen Winterspaziergang an einem See, an großen Kummer und das Weinen an deiner Schulter, an Mundharmonikas, Maultrommeln und Grashalme, an Kartoffelfeuer, Ruderboote und kleine Enten, an Reithöfe, lange Zügel und sehr viel Rennen. Ich denke an die Vorhölle der Mathematik und an grüne Katzen auf Rupfen, an ein winziges perfekt gebautes bayrisches Häuschen auf einem grünen Hügel, an Sternenhimmel und Nachtwanderungen, an Flugzeuge, Dampfloks, Flüsse und Schiffe. Ich denke an Musikkassetten und Zählwerke, an Motorradbatterien und eine Regentour nach Künzlsau, an unzählbare ‚Misthaufen-oder-Müllkippe‘. – Hörst du mich? Ich bin da.
Und möchte überall sein, nur nicht hier, nicht jetzt.