Mich dünkt, mein Abstraktionsvermögen hat seltsame Formen angenommen. Mord und Totschlag, schwedische Krimis – gar kein Problem, so lange es nicht zu plastisch wird. Mein Hirn weiß ganz genau: Hier kam niemand wirklich zu Tode. Ganz anders bei Szenen mit gequälten/getöteten Tieren – die Reaktion ist unmittelbar physisch: Herzschlag erhöht, Übelkeit aus dem Stand, Abwehr, Zorn.
Ich wundere mich seit Monaten über diese heftige Reaktion – auch hier weiß mein Verstand: no animal was harmed during the making of this film. Meine Spiegelneuronen spielen aber unmittelbar verrückt, mir wird richtig schlecht.
Mich irritiert das nicht wenig, denn die Diskrepanz zwischen Wissen (rational) und der emotional-physischen Reaktion ist erheblich und alles andere als angenehm …
Kennt das noch jemand? Ich stehe vor mir selbst wie vor einem Rätsel …
Ich.
Allerdings, sobald im Film irgendwer (ob Mensch oder Tier) eine Spritze bekommen soll bzw an eine Infusion gehängt oÄ
Daß ich nicht umkippe verdankt sich der Möglichkeit, SEHR schnell wegzusehen. Das geht „in echt“ nicht immer, so daß ich mich schon ab und an auf einer Loiege mit hochgelagerten Beinen wiederfand.
Oder auch, wenn Jd. von längst vergangenen Krankenhausaufenthalten erzählt, ganz gleich, ob echt oder im Film. Kreislaufabfall, Schwindel, Übelkeit.
Auch mein Körper kann nicht zwischen echt und Film unterscheiden.