Sollte ich in den nächsten Tagen nochmal erleben, daß irgendein öffentlicher Bedeutungsträger davon spricht, daß die Deutschen sich zusammenreißen sollen, daß sie ach-so-viel kreatives und weiß-der-Teufel-Potential hätten, daß man hier nach vorne schauen müsse, positiv denken etc. blabla, dann kotze ich aus dem Stand auf meine Tastatur!
Unser kleines Unternehmen kann sich gegen so gut wie nichts absichern – Stichwort: Unternehmerisches Risiko. Unser kleines Unternehmen reißt sich den Arsch auf, kann aber nichtmal gegen säumige Zahler erfolgreich klagen – es würde Jahre dauern, wo uns Gelder akut fehlen. Gelder für geleistete Arbeit, wohlgemerkt. Ganz abgesehen von der Kundenbindung, die mit einer Klage als erledigt angesehen werden darf.
Die Krankenkassen ziehen den Kleinunternehmern das Mark aus den Knochen mit völlig unrealistischen Festsetzungen – und die können das tun, weil sie stumpf vom Nettoeingang ausgehen dürfen. Eine Festsetzung, die sich einen Scheiß darum schert, daß ein Unternehmer finanziellen Spielraum haben muß um oben erwähntes unternehmerisches Risiko abzufangen. Wer hilft uns denn, die man uns massenhaft in die Selbstständigkeit gezwungen hat, mit den finanziellen Belastungen umzugehen? Niemand ist so unbarmherzig – von den erwähnten Krankenkassen einmal abgesehen – wie der Fiskus selbst, wenn er wieder einmal eine Umsatzsteuervoranmeldung vollkommen unrealistisch ’schätzt‘!
Wo, zur Hölle, habt ihr sogenannten Regierungen der letzten Jahre die Kleinunternehmen und Selbstständigen irgendwo gestützt, deren kreative Kraft ihr jetzt einzufordern wagt?
Das einzige, was so zuverlässig kommt wie das Amen in der Kirche, ist der Steuerbescheid, mit dem ihr euch im Minimum 46% unserer Finanzkraft abpumpt, ohne Rücksicht auf Verluste, und euch im selben Atemzug über unsere Kauf- und Investitionszurückhaltung beklagt. Und jetzt noch die Mehrwertsteuer hochziehen, auf daß wir ein Problem mehr haben unseren Kunden unsere Preisgestaltung zu erklären …
Soviel kann ich gar nicht essen, wie ich kotzen möchte!