Jetzt wird es ein wenig haarig. Eine ‚unklare Raumforderung‘ (Medizinerdeutsch für ‚Tumorgeschehen‘), die im Juli letzten Jahres im Raume stand, feiert dem Anschein nach ihr eigenes Wachsen und Gedeihen. The One hat zunehmend Atemprobleme – in Ruhe geht es noch, sobald sie sich begeistert, wird es übel. Sie quietscht dann wie der Keilriemen am alten VW-Käfer und atmet mit Bauchpresse. Ich als sorgende Großkatze laufe hier auf der ganzen Linie vor die Wand:
- ohne weitere Untersuchungen ist unklar, ob das Ding operabel ist
- ist das Ding operabel, können wir trotzdem nichts tun, weil sie uns mit der Niereninsuffizienz und dem Körpergewicht von unter 3 kg mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Tisch bliebe
Damit die Frage aller Fragen: Ist es unter dieser Situation überhaupt sinnvoll die entsprechenden Untersuchungen machen zu lassen? Die Vets haben mir hier Kosten um die 300 € in Aussicht gestellt – vom belastemden Stress für das Wundertier gar nicht zu reden. Aber soll ich das machen lassen, wenn das Ergebnis nur mich klüger macht, aber The One nicht gesünder, weil sich eine OP ohnehin verbietet?
Das ist echt Ethik für Fortgeschrittene … Was würdet ihr tun an meiner Stelle? Ratschläge dringend erbeten.
P.S. Die Demenzanfälle haben sich nicht wiederholt, nachdem ich entschied keine beruflichen Nachtschichten mehr einzulegen, wo immer dies vermeidbar sei.
ach schei …
wo ist die raumforderung? und wie schnell tut sie, was sie tut?
wenn es ohnehin nicht operabel ist – lass es. es bringt euch beide nicht weiter zu wissen, was ihr dann wisst. der stress bei der untersuchung (und mir schwant da übles wie etwa punktion) dürfte das seinige tun, dass sie dir evtl schon da auf dem tisch bleibt. ich hatte etwas sehr ähnliches (pfeifende und sehr angestrengte atmung) bei der schwester von simba, man sah im röntgen, da ist was, und ich hab bei der jungen miez halt diagnostisch alles ausgeschöpft. das hat mir mademoiselle SEHRSEHR übel genommen – und geholfen hat es am ende auch nix.
wenn du eine möglichkeit hast, ihr z.b. mit inhalationen (flache schale sehr heißes wasser, darauf wenige tropfen krampflösender / beruhigender ätherischer öle, das klappte hier passabel) zu helfen, versuch doch das. kein stress – keine atemprobleme, ist das so richtig?
ach mensch, du liebe, ihr lieben, es tut mir so leid!!
fühlt euch mal alle gedrückt und geherzt und gekuschelt …
Nichts überstürzen, weiter gut beobachten und auf Zeichen von dauerhaften Schmerzen achten. Deine Gefühle regelmäßig prüfen, damit die eigene Angst vor dem Abschied keine Entscheidungen zum Wohl der Patientin ueberstrahlt; viel mehr kannst du nicht tun. Das Geld spielt ja sowieso nur eine untergeordnete Rolle; da findet sich dann immer eine Lösung.
Liebe Grüße aus HH
vergessen: wie sind die nicht-op-alternativen? mir hatte man seinerzeit gesagt, eine interferontherapie sei möglich (befund hier: lymphom nahe am herzen, ebenfalls inoperabel), nur halt echt teuer. vllt gibt es nichtinvasive und bezahlbare möglichkeiten in der richtung? (allerdings stünde auch dafür eine eingehendere diagnostik an.)
ich drück dich&euch die daumen!
Ihr Lieben, erstmal danke für eure Meinungen und Tips!
Ich prüfe meine Gefühle täglich, aber vor allem beobachte ich das Wundertier. Sie ist glücklich und zufrieden, nach wir vor teilnehmend, wach, anwesend. Wäre das anders würde ich gar nicht mehr über weitere Therapiemaßnahmen nachdenken, sondern tun, was getan werden müßte. Ich sehe das als letzten Liebesbeweis an, den ich ihr dann auch einfach schuldig bin.
Nur ist das noch nicht dran. Es geht ihr erstaunlich gut, sie frisst gut, sie putzt sich, schmust, fordert, klettert auf der Heizung herum etc. Nur nach den Hustenanfällen – so ein bis drei Mal am Tag, ist es für ein paar Minuten übel. Oder eben bei großer Begeisterung. Da atmet sie sich quais extatisch ins Quietschen. Stress hat sie hier keinen, den gibt es nur beim Tierarzt :)
Interferon? Die Wirkung ist zweifelhaft, kann gehen aber auch nicht, der Preis irrwitzig, und jetzt in noch eine Behandlungsserie einsteigen bei einem fast 20-jährigen Tier … klingt mir nicht praktikabel. Inhalationen biete ich ihr regelmäßig an, manchmal nimmt sie sie sogar. :)