Das Interesse der Grosskatzen aneinander, am Weihnachtsessen und an diesen merkwürdigen Kisten mit Schleifenbändern wird eher nicht goutiert. Wo käme man da denn hin?! Sie rast mir so lange unter den Füßen herum während ich zu kochen versuche, daß ich sie schließlich aussperren muß – nicht daß hier noch Unfälle passieren. Später, bei der Bescherung, muß sie überall dazwischen, in jede Schachtel blicken, durch den Geschenkaufbau streifen, in den Papierkorb gucken … eben einfach dabei sein.
Wir freuen uns von Herzen über das »die Diva hier bin ich!« – Gemotze und die aufmerksame Teilnahme.
Obwohl sie oft hustet und die Neuropathie in der Hinterhand mitunter dazu führt, daß sie einfach mal umfällt, geht es ihr gut. Schlimm ist es immer nur für ein paar Minuten nach den Hustenanfällen. Natürlich fällt ihr das Springen zunehmend schwer, einfach weil die Rückmeldung von den Hinterpfoten nicht mehr so klar bei ihr ankommt, aber sie hilft sich gut: Vorderpfoten auflegen, Bauchmuskeln anspannen, die Hinterhand quasi ’nachholen‘. Die meisten Tage sind nach wie vor gut, inklusive der Klettereien auf Heizung und Fensterbank – sie tut es einfach etwas langsamer und überlegter. Ansonsten wie immer: neugierig, aufmerksam, geistig voll da, schnurrend zufrieden.
Die Medikamentierung haben wir leicht umgestellt: Das homöopathische Mittel zur Nierenstützung umfasst jetzt zusätzlich Calcium, ansonsten alles beim alten. Die Tierärztinnnen – wir haben inzwischen zwei – sind sich einig: Die Nieren werden langsam immer schwächer werden, schließlich die Arbeit einstellen. Wie lange das alles noch gut geht, kann niemand wissen.
Nach wie vor sehr gut: Es ist genug Wasser in ihrem System, das Fell fällt nicht auseinander, infundieren müssen wir nicht. Das hat vor allem wohl damit zu tun, daß sie immer noch sehr gut frisst. Ich habe die Lieferungsintervalle für ihr Spezialfutter verkürzen müssen, ihr Gewicht ist inzwischen ziemlich konsequent bei 2,6 bis 2,8 Kilo, darunter fällt sie mir nicht mehr. 118 Euro haben wir seit Mitte November für Futter und Medikamente ausgegeben. Objektiv ist das heftig bei meiner schlechten Auftragslage, subjektiv ist es sch**ssegal. Wir sind alle glücklich über jeden Woche, in der es ihr gut geht und sie sich wohlfühlt.
So habe ich für 2012 vor allem einen Wunsch an die Götter:
Lasst es ihr lange gut gehen – und wenn es schlimm wird, lasst sie einfach eines morgens aufwachen und erstaunt feststellen, daß sie die Seinsform gewechselt hat. :)
Mein persönlicher Alptraum wäre eine Zunahme der Neuropathie, die mich zwänge ein Leiden zu stoppen bei einer Persönlichkeit, die nach wie vor hellwach und voll da ist. Bitte lasst diesen Kelch an uns vorübergehen!
Wir machen einfach weiter. Optimistisch, treusorgend an allen Fronten, und mit aller Liebe für das Familienmitglied im Fell.