Die junge Dame frisst zwar keine 300g mehr am Tag, aber 250 tun’s auch. :)
Der Ablauf ist immer wieder einfach zum Schießen: Zunächst positioniert man sich rechts vom Schreibtisch und versucht die Großkatze mit Blicken zu hypnotisieren. Sieht diese dann zu einem hin, macht man kurz »Uh?«, kommt einen Schritt näher und setzt sich erneut in Positur. Stehe ich dann auf, rast sie mir voraus in die Küche. Wenn ich den Raum betrete, sitzt sie schon wieder abwartend und in Photographierhaltung: Sitzen, beide Vorderpfoten akkurat nebeneinander, den Kopf leicht angehoben, der Blick auf mir.
Sehr besonders: Sie ist das einzige Tier, das ich je kannte, das wirklich den Blick sucht und einem ausdauernd in die Augen schaut.
Nun wird also beobachtet, wie ich Futter auf den Futterteller gebe. Zwar sieht sie nur meine Arme und Handgelenke, kriegt aber genau mit, wann ich fertig bin. Dann sprintet sie in Wohnzimmer und sitzt schon wieder in Divenhaltung, wenn ich mit dem Teller hereinkomme. Bin ich mit dem Abstellen nicht schnell genug, kommt noch ein forderndes »Ahuu!« (Das hat sich so eingeschliffen, seit ich nicht mehr an ihrem Futterplatz in der Küche füttere – der ist im Winter einfach zu zugig, seit die Speisekammer daneben eine Belüftungsöffnung nach außen hat.) Die ganze Sache hat unglaublichen Charme und einen erstaunlichen Niedlichkeitsfaktor.
Und das machen wir so vier, fünf Mal am Tag.
Im Augenblick scheint es ihr sehr gut zu gehen. Der Schnupfen ist zwar noch immer übel, aber Husten – das typische Herzhusten – kommt nur noch alle paar Tage vor und ist nicht mehr so heftig wie vor einiger Zeit. Es verblüfft mich ein wenig, denn Mittel zur Herzstützung geben wir seit 8 Tagen nicht mehr. Nachdem die letzte 10-Tages-Periode damit durch war, ist das erst im Dezember wieder dran.
Sie ist auch sonst recht aktiv, sitzt wieder viel auf der Fensterbank und auf der Heizung und schaut nach draußen, verfolgt meine Handlungen mit Blicken, wenn ich in ihrer Nähe herumwusele … für den Moment also: Alles gut.