Baustellenreihe

Am Wochenende war es eisekalt. Schneidender Wind, Minusgrade. Sogar die Katzen steckten nur kurz die Nasen in die Balkontür und sahen dann von der Außenrunde ab. So war es nun an der Zeit das übliche rollierende System abzufeiern. Ich habe nicht genug Platz für Sommer- und Winterkleidung in meinen Schränken, also gehe ich zweimal im Jahr durch meine Sachen, und verbringe die Hälfte meiner Kleidung vakuumiert in den Keller. Dieses Jahr hatte ich gezögert, weil ich noch immer auf Urlaub hoff(t)e – salomonische Lösung: einer der Vakuumbeutel enthält nun die Kleidung, die ich in einer warmen Weltgegend brauchen würde, ich muß also im Erfolgsfall (Träume, Träume!) nicht herumsuchen.
Natürlich habe ich wieder jede Menge Sachen aussortiert, die ich nicht mehr anziehen werde.
Jedesmal freue ich mich über diese aufgeräumten Schränke hinterher, doch wird es nicht so bleiben. Entropie wirkt auch bei mir.

Die unendliche Geschichte mit dem Drucker hat nun ein Ende gefunden. Ich wollte so gern meinen lokalen Händler unterstützen, doch war nie ein Helpdesk weniger hilfreich, und so blieb mir nur die Flucht zum Riesen mit A – in diesem Fall deutlich teurer (72 statt 59 Euro), doch hatte ich keine Wahl, ich brauchte das Ding ganz dringend. Lieferung einen Tag eher als angekündigt, Installation unproblematisch, Druckbild fabelhaft, alle Funktionen so wie ich sie wollte. Auf die Rückerstattung des lokalen Händlers warte ich noch …

Auf die letzte Minute (-> Frost) die Pflanzen warm eingepackt. Ein nach wie vor wild blühender Lavendel hüllt nun mein Bad in Blütenduft. Bin gespannt wie er sich dort schlägt.

Jahresendstress – neue Jahresabschlußrechnungen erstellen, Preise anpassen, Mails schreiben. Angebote aufsetzen. FA befrieden, TK befrieden – same procedure as every year.

Küche voller Blutspritzer – die Kater hatten eine Sekundenprügelei. Ich finde die Verletzung an keinem Tier, doch da es offenbar nicht weiter blutet, lasse ich sie in Ruhe. Unmittelbar nach der Auseinandersetzung sind alle friedlich, schnurrend, futternd. Verstehe einer diese blöden geliebten Viecher!

Rückerstattungstress in Sachen meiner Mutter. Stehe knietief in Formularen und Rechnungen. Same as every year, James.

Irrsinnig Puls und wilder Zorn angesichts des »Bürgergeldes«, das nun Hartz IV verdammt zu ähnlich sieht. Einfach abscheulich! Kein Mut, kein Vertrauen, keine Reform. Ohne Worte.

Ruhepausen in der Küche. Karamellsirup mit Lebkuchengewürz gekocht. Dieser Tage wieder eine ostpreußische Bohnensuppe. Wenn schon sonst wenig lustig ist, soll wenigstens das Essen gut sein.