Sparmaßnahmen

Auf meinem Balkon steht die Sonne von Sonnenaufgang bis deutlich nach dreizehn Uhr. Das ist schön, doch kann man dort nicht am Laptop arbeiten – die Blendung ist heftig. Also brachte ich vor ungefähr zehn Jahren zwei Bambusrollos an; man kennt die noch aus Studentenzeiten. Nun war die Mechanik endgültig am Ende. Trotz Pflege und Öl war sie nicht mehr gängig zu kriegen. Einzeln kriegt man die Dinger nicht, also mußten neue Bambusrollos her.
Ich war ernsthaft entsetzt: die gleichen Maße, aber deutlich weniger der kleinen Bambusstäbe, die Abstände größer, der Lichtschutz also geringer. Damit nicht genug: Die soliden Bambusstangen am oberen und unteren Ende sind einer kleinen Bambusleiste gewichen – nur oben, irgendwo muß man die Mechanik ja anschrauben können. Unten waren die Dinger nur auf sechs Zentimeter umgeschlagen und mit Heißkleber (sic!) verklebt.
Ähnliches darf man erleben mit den Möbeln vom Schweden oder auch vom großen Möbelhersteller mit R. Excenter aus Metall werden durch billige Kunststoffexcenter ersetzt, ursprünglich metallene Griffe sind plötzlich schieres Plastik, nur die Preise für die Ware, die steigen. Wo wir gerade von steigen reden: Meine Motivation Dinge gebraucht zu kaufen, vorzugsweise älter als acht Jahre, steigt mit diesen Unverschämtheiten enorm. Diese Qualitätsverluste sind eine Frechheit und dem Grund nach Betrug am Verbraucher!

Mein Bambusrollo-Problem löste ich auf die Hausmacherart: Bambusstangen von den alten Rollos abgetrennt und an den Unterkanten der neuen angebracht.
Nichtsdesto – zehn Jahre halten werden diese Rollos sicher nicht.