Verschenkt

Der Abschied vom Schwaben war schmerzhaft, aber unvermeidlich. Noch ein schmerzenreicher dornenbekränzter Mann in meinem Leben? I’d prefer not to. Ich kannte so viele im Laufe der Jahre …

Eine so verrückte Geschichte. Immer wieder wollte er mich sehen, verschob dann jedes Treffen mindestens einmal.
Wir trafen uns. Über Jahre. In großen Abständen. Wundervoll. Intimität und Vertrauen, Nähe und Freude. Verrückte Nächte mit Stadtmusikern und Bier, Barbesuchen und Wein, Aufblühen auf beiden Seiten – soviel Wärme. Eine Affäre hatten wir nie, Treue ist für keinen von uns nur ein Wort.

Jetzt ist diese schöne Bindung final am Begehren zerschellt. Seinem. Er wagt es nicht mehr sich mir auszusetzen, wirkte bei unseren letzten Begegnungen schon nervöser als gut war. Ich war durchaus beleidigt – als wäre ich an einer Entscheidung für oder gegen Grenzüberschreitungen, bitte schön, völlig unbeteiligt. Kopfschütteln.

Den ironischen Gedanken, daß die Zeit ihr Werk tut, auch an mir, daß es vermutlich nur Zeit gebraucht hätte, damit sich dieser Impuls von selbst erledigt hätte, kann ich mir nicht verkneifen. Auch: Immer Schwankungsbreiten. Der erkennbare Versuch sich noch einen Rückweg offen zu halten. Ich habe den Schnitt absolut gemacht. Mein Kreuz ist breit, doch irgendwo ist Schluss.

Es ist schade. Wir hatten einander viel zu sagen und zu geben. Genau das wird ihm auf die Füße fallen. Nicht heute, nicht morgen, aber sicher in ein paar Jahren. So schade.
Zwei Lichter. Du wirst mir fehlen. Trotzdem, sozusagen…