Fünfzig Jahre

So alt ist das Köln Concert von Keith Jarrett in diesem Jahr geworden. Ich komme drauf, weil kürzlich ein Beitrag im TV lief, der sich unter anderem mit der Entstehungsgeschichte dieses Konzertes befasste.

Ich habe nicht gewusst, daß der bespielte Stutzflügel in desolatem Zustand war, und ein Klavierstimmer unmittelbar vor dem Konzert sechs Stunden daran gearbeitet hat das Instrument bespielbar zu machen. Auch war mir neu, daß ein Stutzflügel für den Saal im Kölner Opernhaus eigentlich viel zu leise ist. Spannende Geschichte! Das erklärt zumindest teilweise die dichte Atmosphäre dieser legendären Aufnahme. Das Publikum dürfte kaum zu atmen gewagt haben um den Künstler nicht zu stören.

Ich wäre gern dabei gewesen. Acht Jahre später hörte ich dieses Konzert zum ersten Mal, bei einem Freund, der im Jazz zu Hause war. Es packte mich sofort. Am nächsten Tag habe ich die Platte gekauft – und die ganze Familie hat sich gewundert über die ungewohnten Klänge aus meinem Zimmer.

Das Album, wie überhaupt weite Teile meiner Plattensammlung, erlitt im Zuge eines späteren Scheidungschaos eine Beschlagnahme. Ich habe es nicht mehr. Was ich aber habe ist eine gute Aufnahme auf Kassette (sic!). Ich segne immer wieder die Firma TDK: Das Band ist mindestens vierzig Jahre alt, hat aber kein Rauschen, kein Knistern und schon gar kein Leiern. Eine gute Handvoll Kassetten, die ich noch besitze, ist überhaupt der Grund, warum mir keine Anlage ohne Kassettenteil ins Haus kommt.

Ich höre das Köln Concert nicht oft, aber so zwei, drei Mal im Jahr schon. Und es packt mich immer wieder, fasst mich jedes Mal wieder an wie beim ersten Mal.


Bildquelle (Header): Pixabay

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