Heute traf das Urteil bei mir ein, und man hat mich verdonnert. Zwar hat das Gericht auf beiden Seiten wohnwertmindernde wie auch wohnwertsteigernde Merkmale anerkannt – andere als argumentiert, auf beiden Seiten – per Saldo bleibt es sich leider gleich: Ich habe die erhöhte Miete zu leisten. Der ganze Quatsch wird noch einmal einem Anwalt vorgelegt, aber ich fürchte, das wird nix mehr. Streiten um des Streitens willens ist meine Sache nicht. Ohnehin war mir dieser Krieg ja auf die Schwelle gelegt worden; ich hätte ihn nie angefangen. Also: Isso.
Mein ganzes System reagiert mit einer Mischung aus Wut und Depression. Daß sich Leo ausgerechnet diesen Tag für einen großen Beritt aussucht, und ich sieben Stunden um Waschmaschinen, Trockner und Wäscheständer rotiere, macht den Tag nicht hübscher.
Mein Vertrauen ins Rechtssystem hat gelitten. Zwei gleiche Wohnungen in gleicher Wohnlage mit identischer Ausstattung, zwei unterschiedliche Begründungen für eine Forderung, zwei unterschiedliche Prozessausgänge. Da kann man sich als juristischer Laie nur die Haare raufen. Gerechtigkeit ist etwas anderes. Das muß ich erstmal verarbeiten …
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Beileid, take it easy.
Die Juristerei ist nun mal Methodik, die ein Mensch mit seinem Wissen, Glauben und Empathie zur Auslegung interessenbestimmter Gesetze anwendet.
Mithin immer subjektiv. Gilt im Übrigen auch für den Rabbi, den angelsächsischen Richter, den Imam. Auch für Kammern, Senate usw., selbst das Verfassungsgericht ist selten einstimmig. KeinTrost, nur Realität.
😕