Gegen sechs mache ich zum ersten Mal heute die Augen auf – Sonnenschein, doch den Wind höre ich auch. Sowieso egal, weil noch zu müde. Stelle im Halbschlaf fest, daß ich eine beruhigende Gewichtsdecke nie brauchen werde. Den Job machen bei mir die Tiere. In jeder Körperkurve liegt auf Tuchfühlung ein Katzentier, alle schlafen tief und fest. Okay, mache ich mit.
Um zehn raffe ich mich auf, und schlage mich direkt mit katzigen Kalamitäten herum. Der Neurosenkater hat sich in der Küche erleichtert (Warum, um alles in der Welt? Die Catboxen sind sauber!) Jemand hat mir Bezoare aufs Laminat gespien – also erstmal aufräumen bzw. reinigen, vorher geht gar nichts. Dann kann ich auch eben die Katzenstreu wegsaugen.
So. Kaffee aufsetzen, Katzen füttern, und während der Kaffee durchläuft und die Brötchen im Air Fryer backen, putze ich mir die Zähne und wasche mich. Frühstück mit der Maus, noch im Nachthemd, danach anziehen. Um die Häuser jault ein mittelprächtiger Regensturm, die Außenrunde wird sicher ausfallen heute. Schleuse ein Kurzprogramm Wäsche durch, werfe die Spülmaschine an. Sonntagsmärchen – ich mag die Dinger! – lesen, bügeln, Blogs lesen, Tiere bespaßen. Was ich nicht tue: Endlich den verdammten KV schreiben. Morgen aber! Stattdessen langes Gespräch mit dem Bruder.
Die Tiere und ich sind alle noch auf Sommerzeit geeicht, also Abendessen für alle schon um 17:30h. Mitten im Tatort verschluckt sich mal wieder der Router – wie ich das hasse. Naja, es gibt ja Mediatheken.
Um halbzehn klingelt der Nachbar, bringt mir eine Handvoll Süßigkeiten aus Japan. Sie waren dort für einen Monat, und ich freue mich sehr über die schöne Geste! Wir reden ein wenig im Flur – ich muß die beiden wirklich mal wieder zum Tee einladen!
Kommunikation mit dem Mann und mit der Freundin, doch gesehen habe ich heute niemanden. Manchmal muß das so.
Keine siebzehn Grad im blauen Zimmer. Heute werde ich dort heizen müssen, damit ich mich zum Schlafengehen entschließen kann.
