Unter dem Eis

Da denkt man, man kenne sich einigermaßen – und dann stolpere ich auf Arte in ein Konzert des Cellisten Stjepan Hauser, während ich hier sitze und an einem Text schreibe, und plötzlich geht nichts mehr. Mir laufen die Tränen nur so runter, das Gefühl von Vermissen brüllt mich an mit diesen mir aus ganz anderen Zeiten vertrauten Musikstücken.
Dieser Überfall aus dem eigenen Inneren zeigt mir, daß ich noch trauere. Nächtliche Reflexion, Nachdenken. Ich glaube, ich habe da wenig zugelassen, weil ich wußte diese Situation würde sich nicht mehr ändern – ich kann sie ja nicht in mein Leben zurück hexen – und weil niemand da ist, der diese Trauer mit mir getragen hätte. Damals nicht, heute nicht.

Schon seit dem Tod meines Vaters habe ich die Klassik intuitiv, unbewusst, relativ unreflektiert gemieden. Heute lernte ich warum.

Ich stehe jetzt etwas ratlos da mit einem Erkenntnishorizont, hinter den ich nicht zurücktreten kann: Da ist noch viel unter dem Eis. Und ich werde es weiterhin mit mir selbst ausmachen. Geht auch, denke ich, dauert nur länger alleine.

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