Man kann sich der wirren wie frustrierenden Weltlage sowie der eigenen Machtlosigkeit auch entziehen, indem man nach draußen geht. Keine Ablenkung im eigentlichen Sinne, vielmehr Bewegung und Hedonismus als Kontrapunkt. Damit man den Rest überhaupt aushalten kann. Das ist Arbeit an der persönlichen Resilienz.
Daraus folgt:
Morgenkaffee in der Sonnenwärme, ein wenig Berufsarbeit, dann fahren die Freundin und ich auf den Markt am Maybachufer. Es duftet nach afrikanischem Essen, indischen Gewürzen, Patschuli oder frischem Brot, je nachdem wo man gerade ist. Händler preisen ihre Waren an, dauernd gibt es etwas zu probieren – und niemand wird sauer, wenn man dann trotzdem nicht kauft. Ich liebe diesen Markt seit ich ihn kenne, führe kleine nette Gespräche mit einigen der Händler, freue mich von ein oder anderem wiedererkannt zu werden, obwohl ich eher selten dort bin. Die Sonne scheint uns in den Nacken, alle leben erkennbar auf unter diesem schönen Frühlingstag, die Stimmung ist entsprechend.
Diesmal war ich so klug mir vorab eine Liste der Dinge zu schreiben, die ich brauche. Tue ich das nicht, stehe ich erfahrungsgemäß am Ende mit viel zu viel von allem da 🙃. Trotzdem werde ich einen Kochplan machen müssen, damit die schönen Sachen auch verwertet werden. Rucola und Champignons habe ich auch noch da, Sonderangebote aus dem Supermarkt. – Die Ausbeute vom Markt: 2 Artischocken, 2 Avocados, eine Schachtel Cherrytomaten, eine Honigmelone, ein Pfund Erdbeeren, 2 Salatgurken, 2 Knollen Fenchel, 2 Orangen. Neun Euro habe ich ausgegeben – kriegt man im Supermarkt nicht hin.
Ein kleiner Stand mit Glastieren zieht uns an. Schön gemachte Tiere, wir gucken lange. Ich verliebe mich in eine geschockt blickende Katze, weiß aber schon: das werde ich mir verkneifen. Nützliches, Notwendiges. Schönes oder Lustiges steht nicht im Finanzplan. Die Freundin macht mir einen Strich durch die Rechnung – »Die schenk‘ ich dir.« Ich freue mich wie Bolle, sorgsam wird das Glastier in der Brusttasche geborgen und steht nun katzensicher und prominent.
Noch ein Milchkaffee in der Sonne, dann fahren wir nach Hause. Fünf Kilometer zusammengelaufen. Nicht übel. Ein schöner Tag!
Danach geht es für mich richtig los: Die Einkäufe wollen verräumt werden, der Rucola wird zu einem Pesto verarbeitet, zu den geplanten Pommes Frites zum Abendessen will ich noch das Rezept für Mayonnaise ohne Ei testen und auch die Idee von Haferbratling statt konventioneller Frikadellen treibt mich schon eine Weile um.
Kocherfahrung ist etwas Schönes. Die Mayonnaise gelingt auf Anhieb, die Bratlinge sind eine Schau – Hafer ist nicht das Thema, aber man hat eine Idee wie man diesen Teig würzen sollte. Auch schön: der Mann findet sie ebenfalls toll. Und wäre gern mit meinem Pesto abgezogen, aber das brauche ich nur wirklich zum geplanten Safranrisotto. Der Feldsalat bekommt Gesellschaft von Orangen und Sonnenblumenkernen.
Ein sinnlicher Tag. Nun ist es spät geworden. Ich stelle Klingel und Telefone aus. Ausschlafen. Wochenende.
Guten Morgen und ein so schönes Wochenende.
Ich war mit dem Golffreund im Huawei Laden am Kudamm. Ein Genuss anderer Art. Gepflegtes Ambiente mindestens 5 Nationalitäten, von jung bis mittelalt, verstörend hübsche junge Frauen, die sich, mehr als von einem alten Macho erwartet, wie ihre männlichen Kollege außergewöhnlich kompetent und freundlich um die Lösung deines Problem kümmern.
Ham wa nich, ham wa nich.
Jetzt ist mir Angst unserer Oberen vor den Chinesen, Afrikanern, Pakistanis usw. verständlich.
Das kriegen wir nicht hin. Die haben von „Dienst“leistung tatsächlich eine völlig andere Vorstellung.
Dagegen hilft nur Kriegsertüchtigung😂😭 und schimpfen auf „Diktatoren“ und Undemokraten…. die auch noch tun, was sie sagen. Ziemlich gefährlich!
Die 6,5 km Fußmarsch in der Sonne, dank der BVG unerlässlich (Völlig egal, ob die Streiken oder nicht),
war ein Gutes.
Ein doppelt sinnlicher Tag. Schönes Grübeln.
Wie ich schon sagte Man kann sich der wirren wie frustrierenden Weltlage sowie […] 😂 Überhaupt sollte man von Kriegstüchtigkeit so gar nicht sprechen. Es kann und darf dem Grunde nach nur über Verteidigungsfähigkeit gesprochen werden. Und jetzt Schluss mit der Politik!
Deutsche Dienstleister sind eine Sache für sich. Ich ärgere mich aktuell über einen Zusteller, dessen Sendungsverfolgung seit drei Tagen unverändert ist. Selbst die Post ist schneller! Selber Dienstleister scheine ich die rühmliche Ausnahme zu sein.
Schönes Grübeln? Kann ich mir nicht vorstellen, für mich ein Widerspruch in sich.
Raus in die Sonne! Morgen Flohmarkt, am Donnerstag gehe ich tanzen.
Verteidigung ist leider nicht gefragt. Bösartig sarkastisch.
Bei den Straßen und Brücken kommen die Russen, selbst wenn sie wollten, nicht über die Oder, geschweige denn durch Berlin. Von der DB gar nicht zu reden. Warum also Putin den Weg bereiten? 😂
Was soll der mit uns anfangen? Na ja, widmen wir uns dem Wochenende. Obwohl verschweigen eigentlich auch kein Problem löst.
Verschwiegen wird Vieles, aber nicht von uns. 🙂
In Machtlosigkeit zu diskutieren bringt aber auch nicht mehr als einen dicken Kopf. So oder so muß einem die Entspannung wichtig sein, sonst hält man den ganzen Driss einfach nicht aus. Also nix gegen eskapistische Wochenenden bzw. Bestrebungen, bitte.