Die Woche ist bisher geprägt davon aus der sogenannten Komfortzone zu gehen. Das fängt schon bei den Außentemperaturen an. Die Tage sind sehr kalt, der Wind von Osten sibirisch, die Nächte eisig. Trotz Sonnenschein tagsüber fühlt man sich draußen nicht wohl; fast unmöglich ist es Hände und Füße warm zu halten, selbst wenn man nicht friert.
So ist auch beim Arzttermin von komfortabel nicht zu sprechen. Eisglätte zwingt mich das Rad stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen. Als ich die Praxis betrete, reagiert die medizinische Assistentin am Empfang betroffen »Weinen Sie?« Sie ist sichtlich erleichtert als ich die Tränen, die mir nur so herunterlaufen, mit dem Eiswind erkläre. Im Weiteren wird es nicht bequemer: Ich bin seit dreizehn Stunden nüchtern und hungrig (-> Blutabnahme), doch gelingt es ihnen mich zu vergessen. Vierzig magenknurrende Minuten halte ich aus bis ich nachfrage. Dann geht allerdings alles blitzschnell und unter Absingen von gefühlt hundert Entschuldigungen. Ich seh’s nicht so eng – wir sind alle nur Menschen – aber schön war das nicht.
In Sachen meiner Existenz als Backlegastheniker gehe ich in letzter Zeit auf Zehenspitzen aus dem sicheren und bekannten Bereich. Hier gibt es Erfolge. Der für meine Verhältnisse komplizierte Kuchen mit Grundteig, Einlage und der Auflage aus Mandarinen ist gelungen und fand erfreute Genießer.
Kräftig aus der Komfortzone gehe ich beim Verfassen der ersten Klageerwiderung meines Lebens. Gern darf es auch die letzte solche bleiben. Weder die Recherchen noch die Anwaltstermine im Vorfeld und schon gar nicht das Schreiben selbst fand ich auch nur angenehm. Ebenso unbequem: Das diffuse Gefühl, daß zwischen Recht haben und Recht bekommen Klüfte liegen können. Man denkt an das Sprichwort »Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.« Sogar Volljuristen vertreten die Auffassung der Ausgang eines Prozesses sei tatsächlich fast nie planbar und präferieren die außergerichtliche Einigung bzw. Mediation.
Bis Ende des Monats habe ich noch ein paar Dinge auf dem Tisch, die im Ausgang ungewiss und für mich unvertraut und anstrengend sind. Ich hoffe das Beste.
Darüber hinaus gilt das übliche Mantra: This too shall pass.
Das Gefühl zwischen Baum un Borke, kenne ich auch gut.
Guten Morgen und einen schönen Tag.
Diesmal Donnerstag ohne Herzsport.
Na ja, die künstliche Wahlaufregung ist ab Sonntag vorbei. Gerade ist Trump Mode und die Nibelungentreue im Wackeln. Ich hatte in übrigen nie gedacht, einmal mit Trump einer Meinung zu sein, jedenfalls was die Ukraine angeht. Selensky und seine Politik hat er gut beschrieben.
Putin will die sichere Grenze und Anerkennung, er Lithium und andere Bodenschätze und auch anderer Territorien. Ist also logisch, daß sie miteinander die Teilung des Bärenfells besprechen, ohne den Bären. Wer redet schon mit den Fröschen, wenn der Teich Trocken gelegt wird.
Ist nicht weit her mit den westlichen Werten und regelbestimmter Weltordnung, wenn man die Regeln nicht allein bestimmen kann.
Mehr Mittelalter. Trotzdem schönen letzten Wintertag.
Weiter backen.
Wie zu erwarten sind wir uns politisch uneinig. Das ist in Ordnung so lange wir sonst einig sind. 😉 Für den Sonntagskaffee demnächst bitte ich dich jetzt schon dringend um Zurückhaltung – sonst erfahre ich nicht, was die anderen so umtreibt, in deren persönlichem Leben, nicht in der politischen Haltung. Auch feiern ist unter politischen Diskussionen eher schwierig 😊
Ist der Herzsport dem BVG-Streik erlegen oder der Kälte? Wünsche dir einen gemütlichen Nachmittag und werde sicher weiter backen. Muß ja üben.