Erster Wintersonntag

Schauderkalt ist es, knapp über null Grad und hohe Luftfeuchtigkeit – das kriecht unter jede Jacke. Trotzdem raffe ich mich auf und werfe mich aufs Rad. Ich habe einen anderen Standmixer gekauft, der für einen Nachbarn in der Nähe nur ein Stehrümchen war. Tabak fehlt auch. Also immerhin knapp vier Kilometer Bewegung. Winterjacke, Winterschuhe, Schal, Handschuhe. Trotzdem fühle ich mich ziemlich durchgefroren und habe eiskalte Hände als ich endlich wieder zu Hause im Warmen bin. Das fühlt sich sehr nach Winteranfang an, und ich kann den Winter nicht ausstehen.
Im Dienst der Wärme bin ich winterfleißig: Teppich aus dem Keller holen und auslegen, passende Kissenbezüge auf die Sofakissen ziehen, Tür- und Fensterdichtungen überprüfen – zwei muß ich morgen austauschen – Rezepte für Wintersuppen zusammensuchen, und ein wenig in der Küche herumwirbeln.
Die Schlumbergera bekommt einen neuen größeren Topf, damit sie auch fleißig blühen kann, eine Menge Knospen hat sie schon. Der Kauftopf war einfach zu klein, und ich kann nur hoffen, daß mir die Pflanze das Umtopfen zur Unzeit nicht verübelt – eigentlich soll man das nicht machen, wenn schon Blütenknospen da sind.

Beim Surfen im Netz finde ich einen Artikel des Deutschlandfunks zum Thema Bürgergeld. Dringende Leseempfehlung, es ist ein sehr aufschlußreicher Faktencheck angesichts der Behauptungen und Forderungen mancher Politiker.

Den Mann sehe ich heute nicht. Er sagt, ihm werde nicht richtig warm, und verbringt weite Teile des Tages im Bett. Am Abend ziehe ich die Vorhänge zu. Das macht wirklich einen Unterschied, wenn es gilt die Wärme im Raum zu halten. Große Fensterflächen können eine Menge Luft kühlen, selbst mit Kastendoppelfenstern.

Sonntags gelingt es mir mitunter ganz gut vor den Kalamitäten in meinem Leben die Augen zu verschließen und einfach einen friedlichen, häuslichen Pröddeltag zu verbringen.