Heute bin ich nach Alt-Biesdorf gereist, um mir das Orgelspiel eines Bekannten anzuhören.
Um es direkt zu sagen: Biesdorf sowie Alt-Biesdorf muß man nicht gesehen haben – ein typisches, überraschend hässliches Straßendorf. Das Kirchlein, welches ich aufsuchte (Gnadenkirche), ist ein Ort, der mich, wäre ich Musiker, in den Wahnsinn treiben würde. Man hat die Kirche buchstäblich mit der B1 gerahmt. Zwei Spuren rechts des Kirchleins, zwei Spuren links, stark befahren, und eine Ampelschaltung nahe bei. Alle paar Minuten kommt das Brausen des Verkehrs zum Erliegen um dann nach 40 Sekunden orkanartig wieder loszubrechen. Schon dabei Musik zu hören ist eine echte Herausforderung.
Diese Kleinreise hätte ich mir sparen können, denn auch die Kompositionen meines Bekannten waren nicht meine Musik. Immerhin lernte ich noch einen lächelnden Drachen kennen, und stolperte über eine gute Werbekampagne.
Straßendörfer können einen sehr bescheiden machen.