Halbtagsausflug

Nach Frühstück und Katzenpflege mache ich mich auf den Weg zur Alten Nationalgalerie. Ich möchte Monets Stadtansichten sehen und eines meiner Lieblingsbilder mal wieder besuchen. Der Tag ist grau und kühl, die Schlange lang. Knapp eine Stunde üben wir uns alle im britischen Queueing. Ich bin froh über den langen Rock, Lederjacke und Stiefel. Auch der Schal war eine gute Idee.
Endlich drinnen mache ich die übliche Erfahrung: Monet mag ich immer. Verliebt habe ich mich aber zu meiner Überraschung in einen Renoir. Auch wie immer – vor einem Bild zu stehen ist etwas anderes als sich das Bild online anzusehen.

Beinahe nirgendwo bin ich meinem Vater näher als im Museum. Das geht so weit, daß ich ihn mit leiser Stimme sprechen höre. Klappt nur, wenn ich nicht in Begleitung bin, dann aber zuverlässig. Ich mag dieses Gefühl, und es hat neben dem Kunstinteresse Anteil daran, daß es mich immer wieder in Museen zieht. In Kirchen auch. Und auf Baustellen – aber das ist eine andere Geschichte.