Die Wetterleute haben Recht behalten. Gestern krachte die Tagestemperatur von 33 Grad auf 24 herunter, heute ist es noch kühler.
Die letzten Kirschtomaten röten sich zögernd, meine Honigmelone ist eine reine Blühpflanze geblieben – zu spät ausgesät, auch hat ihr der nasse Juni und Juli nicht zugesagt. Meinen Duftgeranien ging es ähnlich. Sie erfreuen sich bester Gesundheit, aber geblüht haben sie kaum. Dasselbe Bild bei meinen Bauernhortensien.
Jetzt geht der Balkongarten langsam zum Grünpflanzentum über. Von meinen sechs Lavendeln hat nur eine Pflanze diesen Sommer überstanden. Merkwürdig, denn gepflegt habe ich sie alle auf dieselbe Weise am gleichen Standort. Ich habe in den Riesenkasten nun zwei Strauchveronika gesetzt, eine kleinblättrige Sorte, die hoffentlich den Winter gut überstehen wird. Mit dieser genügsamen Pflanze werde ich noch zwei weitere Blumenkästen bepflanzen, wenn Tomaten und Sommerwiese für dieses Jahr am Ende sind. Die liebevoll gezogene Korkenzieherweide hat nun einen großen Kasten für sich allein und ich hoffe sie wird das zu schätzen wissen. Der Rosmarin ist etwas dürr, aber gesund. Der Waldmeisterkasten strotzt vor grün. Die zwei sind zäh, das haben sie immer wieder bewiesen.
Überhaupt – Pflanzen: Aus der kleinen roten Beete, die der Freund mir schenkte, habe ich ein fabelhaftes Carpaccio gemacht, mit Olivenöl, Balsamico und Walnüssen. Schweinefleisch ist vom Speiseplan gestrichen, seit ich erfuhr, daß die CO2-Betäubung der Tiere nach wie vor gang und gäbe ist. Dafür werde ich bestimmt noch mehr Gemüse essen. Und nächstes Jahr ziehe ich Tomaten und Melone ab März vor. Dann klappt es vielleicht auch mit der Ernte.
Nun ja, die Jahre sind nich gleich und Ernte nicht automatisch Folge des menschlichen Bemühens. Bei mir gibt’s noch Tomaten,., rote Bete klein, die eine oder andere Gurke, und Hoffnung für’s Suppengrün und die kleinen Feigen, noch ein wenig erwachsener zu werden. Rekordernte nur bei Chili. Also genug Freude und Leid beim Eigenen.
Aber Spaß macht das! So übersichtlich meine Tomatenernte war – 10 Stück ungefähr – so aromatisch waren sie. Wesentlich aromatischer als ihre ‚Eltern‘.