Einen Trip ins Umland wollte ich eigentlich machen – und dann überschlafe ich meinen Wecker, Aufstehen entsprechend spät. Okay, Plan B: Frühstück, Katzen- und Wohnungspflege, duschen und dann eine kleine Radtour. Just als ich startbereit bin, fängt es an zu regnen. Plan B wird zunächst zurückgestellt. Plan C: Eine Playlist für einen Freund zusammenstellen. Das klappt wunderbar und beschert mir viel neue Musik. Der Regen hört auf, aber für den Rückgriff auf Plan B ist es nun zu spät. Also Plan D: Umfangreiche Pflanzenpflege, Spiel mit den Katzen, Haushaltskram, Spaziergang, Kommunikation mit Freunden. Auf den Karneval der Kulturen hatte ich nach der Berichterstattung auf dem RBB schon gestern keine Lust mehr. Viel zuviel Halligalli. Was gelang: Insgesamt Pausetaste trotz überhängender Sorgen. Entsprechend wird die Woche sicher rauh – Arzttermine, Buchhaltung, Steuerkram. Freue ich mich nicht drauf. Anyway – this too will pass. Zuerst muß ich den Kühlschrank neu befüllen morgen, damit mir jeglicher Prokrastinationsraum genommen ist.
Früher schrieb ich in ähnlichen Lagen augenzwinkend an die Eltern: Leben gerade zu rauh. Schickt Geld und Schokolade. Es kam Schokolade, kleine Weinflaschen, schriftlicher Trost. Heute muß ich das allein und ohne Care-Pakete durchstehen. Seltsam – dafür ist man irgendwie nie alt genug.
Der Brief immerhin ist nun von meinem Tisch und von meinem Herzen. In diesem Jahr werde ich froh sein, wenn der Mai durch ist. Jene Schwerter, die fallen wollen, werden bis dahin gefallen sein – oder eben auch nicht.
Im Juni wieder Deutschlandticket und Bewegungsraum. Das ist jedenfalls der Plan.