Ich greife mal das Thema auf, das Fjonka heute aufs Tapet brachte, und über das ich sehr lachen mußte.
Meine 10 Punkte zum Thema:
Du weißt du bist ein Boomer, wenn du
- bei ‚Landshut‘ nicht zuerst an eine Stadt im Süden Deutschlands denkst.
- dich noch sehr gut an Zigaretten- und Tabakwerbung (Feuer, Pfeife, …) im Fernsehen erinnern kannst.
- überhaupt noch einen Fernseher hast, statt alles derartige auf dem Computer oder dem Tablet anzuschauen.
- dich an lebendiges Radio statt des gruseligen ‚Formatradios‘ erinnern kannst.
- Musikkassetten (sic!) besitzt, die du mit dem Radiorekorder von der Radiothek mitgeschnitten hast.
- froh bist, daß dein Hörtest (überhaupt einen zu machen!) dir das Gehör eines dreißigjährigen Menschen bescheinigt. Ganz zu schweigen von der Verblüffung, daß das möglich sein kann in der Generation Walkman.
- weißt, was ein Walkman ist, womöglich noch einen hast.
- sehr gut im Ohr hast wie sich ein Schallmauerdurchbruch (vergl. Tornado) anhört – und das gerne mal wieder hören würdest.
- als Akademiker den kleinen und großen Kopierschein hast und heutige Studenten glühend um das Internet als Studienmittel beneidest.
- das generische Maskulinum erklären und verstehen kannst, dich immer gemeint gefühlt hast, und die Debatte um das Gendern in der Sprache als Sturm im Wasserglas empfindest.
Lustiges Ding. Ich könnten noch mindestens zwanzig Punkte weit so weitermachen.
Was bin ich dann, Vorboomer?
Sehr nett die Aufzählung, vieles trift’s.
Noch dazu:
der Bomben Flieger über Berlin nicht für Ferienflieger hält,
bei Kellerstunden keineswegs an eine Kneipe, bei Stromsperren nicht an Grüne und bei Schwarzmarkt nicht an einen Discounter denkt.
Der Lebensmittelkarten Einkauf im Tante Emma Laden nicht für einen Verwandtenbesuch hält, bei Hamsterfahrten nicht an Goldhamster denkt sondern an gut beliebte goldberingte Herren in großen Autos.
Usw.
Huh, da bin ich froh, daß ich all diese Begriffe verstehen und einordnen kann, nicht aber aus eigenem Erleben. Möge es so bleiben….
@ Wolfgang: Du gehörst zur Generation der Kriegskinder.
@ Felis: Ich kam mal eben von der fjonka rüber. Kassetten waren auch mein erstes Medium, aber ich hatte einen der ersten einen Phillips Kassettenrecorder, ab 16 eine Kompakt-Stereoanlage mit Plattenspieler, Radio und Kassettenrecorder. Walkman habe ich nie besessen. Discman habe ich noch.
Mein erster war ein rechteckiges Teil von Telefunken mit *einem* Ohrhörer (und nächtelang heimlich ‚Kung-Fu-Fighting, fast as lightning‘ unter der Bettdecke, wenn ich eigentlich schlafen sollte.)
Ich lese gern noch weitere 20! 😉
Kopierschein, groß und klein? Was war denn DAS? Mein studierter Gatte kennts auch nicht…
Bleibt froh. Ich möchte nichts mehr so etwas noch mal zu erleben und meine Urenkelinnen mögen, um es zu verstehen, unbedingt ein irgendwie gehärtetes Lexikon gebrauchen müssen. Danke Fionka für den prima Gedankenanstoß.
Da nich‘ für 😊
Viele der Standardwerke und anderer Literatur, die man für seine Hausarbeiten brauchte, waren sogenannte Präsenzbibliothek, dürfte man nicht ausleihen. Also hat man sich einen Wolf kopiert um zu Hause damit arbeiten zu können.
Kleiner Kopierschein = aus diversen Bücher immer nur ein paar Seiten
Großer Kopierschein = ganze Bücher und komplette sechzigseitige Prüfungsvorbereitungsunterlagen von hilfsbereiten Kommilitonen.
Achso, ich dachte, man musste einen Schein machen, um den Kopierer bedienen zu dürfen oder so 🙃