Eine Bekannte bittet mich um eine neue Website für ihr Projekt und macht deutlich, daß sie wenig Geld hat. Ich arbeite im Alarmtempo (trotz fetter Erkältung und Fieber), das Ergebnis ist hübsch und responsive, und hat mich ungefähr 900 Euro an Arbeitszeit gekostet. Sie sieht es sich an. Kein Wort der Anerkennung, stattdessen Änderungswünsche in forderndem Ton. Noch mehr pro bono, so ganz für nichts? Ich bin verblüfft wie auch verärgert und frage deshalb nach 10% des eigentlichen Wertes meiner Arbeit als Aufwandsentschädigung, oder nach einem Vorschlag zur Kompensation bevor ich noch mehr Zeit in diese Sache investiere. Was ich bekomme ist ein beleidigtes und beleidigendes Pamphlet und einen Kontaktabbruch.
Mein Ausbilder im Marketing hat immer gesagt: In den Köpfen der Leute ist es, daß etwas, das nichts kostet auch nichts wert ist. Tja. Soviel dazu.
Für mich bedeutet das: Fehler in der Kommunikation gemacht. Ich werde fürderhin meine Unterstützung nicht mehr anbieten – wobei, ich hatte sie diesmal nicht angeboten, bin vielmehr danach gefragt worden – ohne direkt deutlich zu machen, daß ich unter keinen Umständen für Gotteslohn arbeite.
Ein Minimum an Kompensation ist künftig obligatorisch, in welcher Form auch immer. Analog der Schutzgebühr bei der Abgabe von Tieren …
Was mich aber letztlich wundert, ist die Anspruchshaltung der Menschen. Da kommt dir jemand entgegen, und alles was passiert ist: Reichst du mir den kleinen Finger, habe ich ein Recht auf den ganzen Arm.
Nett und hilfsbereit zu sein gewöhne ich mir langsam ab.
Übel!
Rein thematisch (kleiner Finger/ ganzer Arm…) haben wir genau dieses Thema seit Jahren mit unserem Mieter. Kleine Miete für Whg und Terrasse, unbezahlt inzwischen: Stellplatz Auto im Hof, Stellplatz Fahrrad im Schupf, Ecke im Schupf (abgemacht: für Gartenmöbel über Winter, in Realität: seit Jahren ganzjährig) – und letztens dann üble Auseinandersetzung, weil nun auch noch ein ZWEITauto dauerhaft im Hof stehn soll (seiner Meinung nach) und wir das nicht wollen.
Immerhin: offenbar hat er nach Besinnungszeit nun nachgegeben. derzeit steht abwechselnd immer ein Auto draußen…. aber sowas kostet Nerven ohne Ende, das Thema an sich bleibt ja.
Ich verstehe sowas einfach nicht und empfinde es als sehr übergriffig und unverschämt!
Sei froh, daß die Möglichkeit besteht, diesen Kontakt abzubrechen (und evtl kannst Du ja sogar das bisher Geleistete noch wieder „rausnehmen“)
Ich kapiere diese Anspruchshaltung einfach nicht. Man merkt doch, wenn einem jemand weit entgegenkommt! Unverschämt, übergriffig, rücksichtslos, undankbar. Da sind wir wieder bei einem Thema, das wir schonmal hatten: wertschätzender Umgang. Wo der nicht kommt, ist man dann mit der Hilfsbereitschaft schnell beim Gefühl ausgebeutet zu werden – und das sollte sich einfach niemand bieten lassen! Eurem Mieter müßte doch auch klar sein, wie weit ihr seinen Bedürfnissen Rechnung tragt ohne die Hand aufzuhalten, oder?
Für mich jedenfalls war das so das letzte Mal. Und natürlich habe ich die Arbeit direkt vom Netz genommen.
Ja, genau. Man merkt es, sollte man meinen. Aber so ists nicht. Er wirft uns sogar vor, daß seine Wohnung so zugemüllt (meine Wortwahl) ist, weil, Achtung, WIR IHM NICHT MEHR PLATZ GEBEN. Realitätsverlust.
Gut, daß Du das so gemacht hast! Solchen Leuten sollte man nicht noch Vorschub leisten.
Ich kann das nicht, weil ich die Nerven nicht hab. Der Mann ist Querulant und klagt zB schon gegen mehrere Ex- Arbeitgeber, und wir wohnen ja auf demselben Grundstück.
Sein aktenkundiges Querulantentum spricht im Ernstfall gegen ihn. Ich würde wohl eine Kündigung erwägen – wer will schon mit einem Stinkstiefel so nahe zusammenleben … Und wogegen sollte er im Kündigungsfall wohl klagen? Gegen eine niedrige Miete, entgeltlos überlassenen Raum und kostenlosen Autostellplatz? Ich bitte dich. Der würde sowas von vor-die-Wand-laufen.
Nee, Wohnungen kann man als VermieterIn nicht einfach so kündigen, und wg lange wohnen (25 Jahre ca, er war nicht immer so….) und psychischer Krankheit würde das gar nicht einfach sein. Und wie gesagt: die Nerven hab ich nicht…. wenns irgendwie anders geht, dann anders.
Aber ich habe mir geschworen: nicht das kleinste weitere Zugeständnis *seufz*
So wie die Dinge zu liegen scheinen, sind freundliche Distanz und keine weiteren Zugeständnisse wohl die Mittel der Wahl.
Und üben. 😊 Wenn er psychisch krank ist, ist er eine arme Socke mit einem Problem. DU bist jedenfalls nicht das Problem – also: drüberstehen.
Üben, ja *seufz*
Meine Lebensziele, an denen ich mich bis in die Gruft abarbeiten werde: Gelassenheit und „ich bin nicht an Allem schuld“ lernen….
Könnte ich darüber so wie jetzt leisespotten, wenn’s grad akut ist, dann wäre ich schon sehr viel weiter 🥴
Nicht aufgeben!😊
Und du bist gut so wie du bist! Da bin ich mir sehr sicher.
😏 Danke!