Keine halben Sachen und ein Irrtum

Für heute war der Frühjahrsputz auf dem Plan, nach Tagen der Programmierarbeit mal etwas anderes. Nicht zuletzt gestartet von den Vögeln, die in der Morgendämmerung schon wunderbar herumtoben.

Ich bin – auf der ganzen Linie – kein Typ für halbe Sachen. Was ich mache, mache ich richtig, und wenn es geht in einem Rutsch. Die Putzorgie heute belief sich also auf lässige zehn Stunden. Ich war sehr froh die Reinigung des Kühlschranks nicht mehr auf dem Zettel zu haben. Das hatte ich im Zuge des Austausches des Thermostats schon erledigt. Die Fenster hatte ich auch neulich schon geputzt, und die Bilder im Bürobereich gesäubert. Wenn mir im Alltag etwas als schmudelig auffällt, gehe ich sowieso direkt dran – deshalb konnte ich das Gewürzregal in der Küche ebenfalls streichen.

Trotzdem kam ziemlich viel zusammen. Diese Stadt ist schmutzig, ich bin ein Mensch, der raucht, und ich habe drei Katzen, eine von ihnen ein passionierter Querpinkler und Schlittenfahrer.

Da kommt man dann bei der Grundreinigung schnell auf zehn Stunden. 18 Bilder, 3 kleine und zwei große Konsolen, 10 Blumenübertöpfe, 7 Leuchtenschirme, 2 große Regale, 2 Gardinenstangen, 2 Nachtkonsolen, ein Teppich, 4 Holzoberflächen, die geölt werden sollten … die Aufzählung wäre uferlos, beschränken wir uns auf ’sämtliche Oberflächen von was auch immer‘. Natürlich auch durchsaugen und wischen, Spinnweben entfernen. Sieben Vorhänge abhängen, waschen, wieder aufhängen. Der Problematik des Schwarzschimmels in den Dichtungen im Bad darf ich auch alle Meter wieder entgegentreten. Dazu kommt noch der Kleinkram. Perlatoren reinigen oder austauschen, Essig in den Wasserkocher geben. Das Innere der Küchenschränke und ihre Oberseiten habe ich nicht mehr geschafft (die Fronten schon), auch nicht die Badschränke – irgendwann muß auch mal Schluß sein oder morgen ist auch noch ein Tag. Was ich für morgen erstmal tue: Telefone und Klingel abstellen bis ich wach bin.

Wo meine Freunde irren: Sie halten mich für einen Putzteufel, also für jemanden, der gerne putzt. Nö! So ganz nö (es sei denn ich bin stinkwütend und muß sortieren. Dann hilft die Putzerei). Ich mag das gar nicht! Da gibt es aber ein technisches Problem: Ich habe es gerne sauber – und von allein macht sich das einfach nicht. Leider.

3 Kommentare

  1. Wirklich schade, daß Du das nicht ebenso gern wie gründlich machst. Du könntest viel Geld damit verdienen, und viele Menschen sehr glücklich machen gleich auch noch….

    1. Es ist aber auch nicht so, daß es mir unerträglich ist. Dafür – ganz im Ernst – ist die Arbeit zu befriedigend. Handlung -> Erfolg in direkter Linie. Für andere zu putzen ist etwas anderes. Um da vernünftige Einnahmen zu haben müßte ich es jeden Tag acht Stunden machen. Da wird’s dann vermutlich schnell zur Fron.

  2. Wolfgang, wieviel verdient eigentlich eine Putzdame oder ein Putzmann in der Stunde? Vielleicht bin ich nicht mehr auf dem Laufenden und sollte wirklich einen Nebenjob aus meiner Putzerei machen …

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