Für den 24. und 25. Frühstück bei ihm, Abendessen bei mir – das Konzept funktioniert wunderbar und macht Vergnügen, obwohl meine Schlafstörung nicht mitspielt, und ich ergo kaum sechs Stunden Schlaf vor dem Frühstücksruf zusammenkriege. Verzichtbares gibt es auch: ich komme am falschen Ort aus einer Beugung hoch und knalle mir an einer Konsole ungebremst den Kopf an. Der Mann hat ein Coolpack, und ich bin froh keine offene Verletzung zu haben. Schwein gehabt.
Apropos Schwein: Der Schweinebraten ist wunderbar gelungen, schwieriger ist es eine gute Soße in gewünschter Menge zu produzieren. Für das Vier-Gänge-Menü stehe ich vier Stunden in der Küche, bei feiner Musik und mit Spaß an der Sache. Der Geladene verspätet sich um fünfzehn Minuten – eine Welt in einer Küche – und freut mich wirklich: ich verzeihe die Verspätung sofort, obwohl ich in der Küche jonglieren mußte. Er hat nach einem angemessenen Outfit gesucht und erscheint in Hemd und Sakko.
Mein Menü:
Klare Brühe mit Safran und ein trockener Sherry (Die Cremesuppe schien mir zu schwer, ich improvisierte eine Alternative.)
Wollschwein in Rotweinsauce mit Seidenklößen plus Cäsars Salad (Romana), ein schöner Roter bzw. ein Weißburgunder nach Wahl.
Tiramisu.
Kaffee und Zimtkonfekt.
Digestiv optional.
Traditionell gibt es bei mir das mehrgängige Essen immer am ersten Weihnachtstag.
Wir lassen uns Zeit dieses Essen zu genießen.
Ein schöner Abend, der erst um zwei in der Früh endete.