Mitte Dezember ’23

Immer ruhiger, immer gelassener werde ich. Die äußeren Umstände ändern sich kaum, so muß sich das geändert haben, was man heute ‚mindframe‘ nennt. – Ich würde es ‚Haltung‘ nennen.

Aufregern in meinem Leben – es gibt einige – begegne ich inzwischen mit einer Mischung aus Fatalismus und vornehmer Distanz, je nach der Machtfülle in meinen Händen. Druck gleitet nunmehr an mir ab, ich behalte Fristen und Zusagen im Auge, halte sie ein, und das ist es dann.
Die irrsinnigen Zustände in der Welt sehe ich, halte aber auch hier Distanz – wo keine Macht ist, sind die Schmerzen der Empathie nutzlos.

Kleine Kreise also. Die tiefe Freundschaft, die nun schon über vierzig Jahre trägt. Das Glück noch fit und gesund zu sein (as far as I know). Die Freude über lebenslanges Lernen und das Vergnügen daran. Die Dankbarkeit dafür ein Dach über dem Kopf zu haben, in Frieden zu leben, nicht flüchten zu müssen. Die Wärme, die es gibt mit Tieren zu leben. Die Sinnlichkeit, die im Kochen oder Nähen oder im Tonschnitt zu finden ist.

Der wilde Spaß in der Musik und im Tanz. Die Beständigkeit einer kleinen Gruppe, die einander nahe bleibt – zuhören, da sein.

Es gibt mehr, wofür ich dankbar bin als es Dinge gibt, die mich verrückt machen könnten.

Der kleine Kater im Karton, geborgen und zufrieden – von Katzen kann man viel lernen.