Selbstkontrolle funktioniert gerade nur so mittel. Wiewohl erfahren im Herbstsyndrom, habe ich noch keinen Weg gefunden mich besser auszutricksen. Sonnenuntergang vor 19 Uhr – zack! schaltet meine Uhr um. Vom Tagestier zum Nachtwesen, selbst wenn ich müde bin, weil ich den ganzen Tag gewirbelt habe, finde ich nicht vor zwei Uhr ins Bett. Der Igel ist auch wieder im Spiel – nicht sehr kommunikativ, eher im Verkriechemodus. Dieses Jahr spielt auch der Seelenzustand dem Nachtmenschentum in die Karten. Ich bin traurig und belastet. Ein ziemlich harter Wechsel nach einem sehr schönen Sommer.
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Der Landgraf schimpft, es ist ihm zu kalt. Habe jetzt den Kühlschrank etwas anders eingestellt. Ich ziehe gegen die innere Verdunklung wo ich kann: Heute bin ich extra noch einmal losgezogen, damit ich Blumen im Haus habe.
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Die alten Leidenschaften und das tiefe Vertrauen noch einmal fühlen können – wie schön wäre das. Bei sich zu bleiben – bleiben zu müssen – ist mitunter eine schmerzhafte Sache.
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