Mehr Meer

Frau fährt wie geplant nach Warnemünde. Schon ein Ding – 16 Jahre Berlin, und ich war bisher nie da.
Es war ein schöner Tagesausflug bei Kaiserwetter. Die Idee allerdings es wäre Montags dort weniger los – Ferien zuende, Herbst nicht weit weg – die war utopisch. Man sagte mir, das Aufkommen an Tagesgästen sei für heute sehr moderat, aber für mich hat es sich nicht so angefühlt.

Ich hatte die Kamera dabei, habe ein paar Bilder gemacht und muß selber über mich lachen – Ort, Impressionen, aber vor allem: Tiere.
Ich bin ein Viechermensch. Tiere schenken mir eine Verbindung, seit ich drei Jahre alt war. Auch dann, wenn ich kein Futter in der Hand habe.

Ich liebe Möwen. Immer schon. Sie sind räuberisch, aggressiv – und wunderbar. Um diese Zeit im Jahr hat der Nachwuchs noch das bräunliche Gefieder, ist fast so groß wie das Elterntier, und noch immer in Begleitung eines Elternteils. Doch füttern die Alten kaum noch, und die bettelnden Tänze der Adoleszenten um das Elterntier rühren einen an. Jedenfalls mich. Ich habe auch Leute gesehen – nicht wenige – die nach den Tieren getreten haben. Finde das abscheulich. Es gibt im Hafen nur noch Freizeitboote, Kutter habe ich nicht einen gesehen, ein Eindruck, den mir ein Einheimischer bestätigte. Die Vögel habe also mehr zu tun um zu überleben. Überhaupt – nach einem Lebewesen treten?!

Der Tag war lang und schön.

Impressionen

2 Kommentare

  1. Schön, dass es dir gefallen hat. Auch ich bedauere, das es den traditionellen Fischfang fast nicht mehr gibt. Unser Bestreben jeferzeit, überall, alles zu haben und dafür die Natur auszubeuten, ohne an das “ und dann?“ zu denken, führt zu Realitäten und Regeln, die ein Überleben von Fisch, Möwe, Mensch in Frage stellen.

    1. Das ist absolut so. Wir sägen als Menschheit gekonnt an dem Ast, auf dem wir sitzen.

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