Dieses Jahr hat bisher viel Stacheldraht zu bieten, meine Entschlussfreudigkeit hat darunter gelitten. In so ziemlich jeder Beziehung, auch im Hinblick auf eine Urlaubsplanung. Nach ungefähr zwanzig Jahren, in denen ich kaum je allein unterwegs war, hatte ich mit der bloßen Vorstellung einer Soloreise schon Mühe. Andererseits weiß ich: der nächste Winter im Berliner Grau, mit eisigen Winden, der kommt ganz sicher. Erfahrungsgemäß ist es richtig schlecht, wenn dann die Batterien leer sind – und meine gehen ohne Pausen mit viel Sonne und Meer unweigerlich auf low.
Seit ich hier zum erstem Mal war, packe ich mich für Unterwasserwelten (Schnorchelnd. Ein Taucher werde ich sicher nicht mehr). Mit den Malediven hatte ich deshalb gehadert, doch letztlich war mir die Relation dicke Geldausgabe/mögliche emotionale Bruchlandung zu riskant.
Das Rote Meer stand wegen der mehr oder weniger intakten Riffe auf meinem Zettel, dort hat die Korallenbleiche noch nicht so zugeschlagen wie im Indischen Ozean.
Den Ausschlag gab dann ein Hotel, das mir gefiel (gegen die Malediven anzustinken ist sowieso unmöglich), ein guter Preis für AI und die Wassertemperaturen für diese Weltgegend für meine Reisezeit (Ø 26℃). Besonders schön: Reise im November, wenn hier vermutlich einer der gruseligsten Monate überhaupt abläuft, vom Wetter her gesehen. Ich habe nun 48 Stunden Zeit auf Interventionen zu warten (z.B. durch meinen Catsitter) bzw. um kalte Füße zu kriegen – bis Sonntag am Spätnachmittag kann ich noch stornieren.
Auch sonst kein schlechter Tag. Einen kleinen Auftrag nach Hause gebracht, zwei in der Warteschlange (Angebot geschrieben und verschickt), wäre schön, wenn die durchlaufen. Ein paar andere Erledigungen im Gerundiv (-> zu erledigen) vom Tisch gebracht, wieder ein wenig Kleinkram verkauft. Bin zufrieden.
Ansonsten Karthago, in abweichender Form von meiner bisherigen Geschichte, vom Original sowieso. As usual.