Ich denke, jeder Mensch hat in seinem Leben Sachen, die erledigt werden sollen, man hat aber so gar keine Lust dazu. So schiebt man auf, ist aber auch nicht zufrieden dabei, denn man hat noch etwas im Nacken, rechte Entspannung will nicht aufkommen.
Es gibt ein paar Strategien, mit denen sich der innere Schweinehund austricksen läßt.
Kürzlich hatte ich etwas auf dem Tisch, das mir wirklich sehr zuwider ist. Ich vertagte und verschob. Dann bat ich eine Freundin: Bitte tritt mir morgen mal ins Kreuz in dieser Sache. Am frühen Nachmittag des folgenden Tages erhielt ich folgende Nachricht: »Komm endlich aus dem Mustopf!«
Ihr nun in unserem nächsten Gespräch beichten zu müssen, ich hätte wieder vertagt, wäre mir so enorm peinlich gewesen – da kam ich dann lieber aus dem Mustopf.
Heute war es noch lustiger. Ich hatte zwei, drei Aufgaben anliegen auf die ich so gar keinen Bock hatte. Also trieb ich dies und jenes, verbündete mich aber mit dem unsteten Wetter: »Beim nächsten Regenschauer schreibst du die Rechnung und die dazugehörige Mail und schickst beides direkt raus.« Ich saß auf dem Balkon und las ein gutes Buch, hörte den Regen fallen und tat wie mir geheißen. Ding vom Tisch. Zugegeben – manches geht eher bei Sonnenschein, man kann die Selbstbehexung ja entsprechend anpassen.
Jedenfalls ist der Arbeitstag jetzt durch, und meine drei nervigen Dinge sind erledigt.
(Belohnung funktioniert auch, aber volatile Wetterphänomene oder Peinlichkeiten klappen bei mir besser, keine Ahnung wieso.)