Nach dem Frühstück ein Besuch bei Fielmann. Meine Sonnenbrille war mir unter den Händen einfach auseinandergefallen. Ein Garantiefall. Der neue Rahmen, letzter der Mohikaner (das Modell läuft aus) ist ausgerechnet Lila. Glücklicherweise kein greller Farbton, ich kann gut damit leben. Nun habe ich also wieder eine Sonnenbrille. Demnächst der Ferrari, auf den ich mich wirklich freue. Was bleibt auch übrig, wenn die Werte schon wieder schlechter sind. Meine Brillensammlung über die Jahre sprengt inzwischen jede Schublade. ✤ Eine Menge Spaß haben wir mit meinem nicht vorhandenen Orientierungssinn – stellt mich irgendwo auf die Schönhauser, und ich werde doch nicht wissen, ob der Optiker links oder rechts herunter zu finden ist, ganz zu schweigen von der richtigen Straßenseite. Ich war ja nur dutzende von Malen dort. ✤ Später ein Streifzug durchs Viertel, Kaffee und Mudcake, Schaufensterbummel, Umschau in Weinhandlungen. Wir lassen uns treiben und sind fröhlich miteinander. ✤ In Vorbereitung des Abendessens in einem schönen Lokal liefere ich eine Modenschau aus meinem Kleiderschrank. Lustige Lage. Nun wird es wirklich dringend Zeit die Wintersachen zu verräumen. ✤ Das Essen ist fabelhaft, von der Gesellschaft ganz zu schweigen. Neue Bekanntschaften gemacht, ob das trägt, wird sich zeigen. Unbedingt ein wunderbarer Abend. Wir fallen nach der Taxitour erschöpft und glücklich in die Betten. ✤ In meinem Laden ist kein Platz für nix; jede Bewegung ist ein Menuett, und es stört weder mich noch die Katzen. Ich kann mich nur freuen – die Nähe ist entspannt und selbstverständlich, auch die Tiere nehmen es locker. Einfach schön. ✤
Anders als früher möchte ich nun viel öfter Besuch haben, viel weniger allein sein.
Dies gilt obwohl die klassische Berliner Einsamkeit (»Jeder hat ’nen Hund, aber keinen zum Reden.« – Peter Fox) nie mein Problem war. Allein – ja. Einsam? Sehr selten.