Mai

Über so lange Zeit gibt es immer Licht und Schatten. Vieles liebte ich sehr und möchte es nicht missen.
Die Frage wann, wo und warum der Weg in den Mangel angefangen hat, wird mich vermutlich noch lange beschäftigen. Denkbar, daß ich die Antwort nie finden werde. Noch immer zerbreche ich mir den Kopf, stelle vorrangig mich in Frage.

Und dann erlebe ich über Wochen, daß Menschen meine Nähe suchen, mit mir reden, ausgehen, lachen, arbeiten wollen. Daß ich auch endlich wieder geben darf, was ich zu geben habe. Im Igelmodus, der noch der meine ist, kommen die Impulse von anderen. Immer und immer wieder. Lob, Zuwendung, Vertrauen, Spontanität, Freundlichkeiten. Meine Selbstzweifel gehen allmählich auf ein … normales/erträgliches Maß zurück. Zwar wache ich nach wie vor mit schmerzendem Kiefer auf, vom buchstäblichen Die-Zähne-zusammenbeißen im Schlaf, weil mich die Träume jagen, aber auch das wird weniger.
Meine Schritte sind vorsichtig, oft noch unsicher. Doch wird es Zeit, daß ich mich wiederfinde. Ich war einmal fast immer eine strahlende fröhliche Frau. Langsam, ganz langsam komme ich da wieder hin.

With the help of others, as usual. Niemand ist eine Insel.