Eigentlich wollte ich noch Vanillekipferl backen (Hä? Ich bin ein Backlegastheniker. Woher kam denn der Impuls?), aber dann kam alles ganz anders. Der Mann und ich gehen einkaufen als gäbe es übermorgen keine Lebensmittel mehr. Habe mein Portemonnaie vergessen und überweise am Abend dem Manne die Auslagen.
Überhaupt bin ich enorm zerfasert, jeder zweite Gedanke geht mir einfach verloren.
Ich verpacke die letzten Geschenke und kämpfe mit der Weihnachtspost an die letzten verbleibenden Verwandten, die mir nahe stehen. Wie wünscht man jemandem frohe Feiertage, der in Trauer ist wie man selbst? Ich lasse meine Intuition entscheiden und ich denke, die Briefe sind gut geworden.
Die letzte Berufsarbeit für dieses Jahr habe ich in der letzten Nacht abgefeiert.
Nachher wird es noch einmal rauh – der Freund und ich holen ihre Sachen aus dem Haus ab.
Danach werde ich üben. Loslassen. Ruhe und Festlichkeit nach Vermögen genießen, in meiner Küche einziehen.
Ohne sie in der Welt, zum ersten Mal.
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