… sagt mir (und allen anderen) fast allabendlich Ingo Zamparoni. Bei ihm wirkt es glaubwürdig, ernst gemeint, und deshalb tröstet es mich. Natürlich freue ich mich dennoch auf den Tag, an dem diese stützende Gedankenweiche nicht mehr ausgesprochen werden muß.
Ich drehe mich in Routinen, die mir auf zeitweise auf die Nerven gehen und doch hilfreich sind, Halt geben, täglich dafür sorgen, daß mir der Laden hier nicht verwahrlost, von mir selbst ganz zu schweigen. Und natürlich die Tiere, die niemals hinten runter fallen. Auch die Berufsarbeit bleibt zuverlässig, präzise, schnell, wie immer.
Schwierig ist gerade die Pflege der Freundschaften. Ich kriege das hin, weil mir diese Menschen etwas bedeuten und ich es wichtig finde. Es ist auch sehr schön, immer wieder. Der Haken: Mir ist so extrem nach Einigeln wie nie zuvor. Warum? Ich bin noch nicht dahinter, und es mag sein, daß ich mir professionelle Beratung organisieren werde. Ich mag es nicht, wenn ich mich selbst nicht mehr verstehe.
Mir ist zu wohl in dem In-Ruhe-gelassen-werden, es sieht meinem ‚üblichen‘ Ich so wenig ähnlich.
Ich habe einfach schrecklich wenig Lust zu Dingen. In der Berufsarbeit finde ich sie, lesen mag ich, gut essen mag ich – ergo koche ich – schlafen sollte ich viel früher, aber ich habe so oft einfach keine Lust den gemütlichen Raum mit träumenden Katzen zu verlassen, mir diesen Beritt von Zähneputzen, Waschen, Umziehen zu geben. Werde auch einfach nicht müde. Wenn das denn endlich doch passiert, ist es spät – da kommt man dann am nächsten Tag nicht zu ‚vernünftigen‘ Zeiten aus dem Bett.
Gar keinen Bock zum Rausgehen, selbst einzukaufen ist ein Angang. Tue ich das dann aber, habe ich durchaus Freude daran, bin kommunikativ und freundlich. Schon seltsam.
Die richtig nervigen Dinge – Krankenkassen, FA – führen zur Wiederbelebung der langen Bank. Die habe ich zuletzt zu Schulzeiten gesehen. Wie damals auch: Ich mache es dann schon noch – quasi einen Tag vor Abgabeschluss.
Irgendwie ist das alles nicht richtig rund gerade. Ich rätsle noch.