Heute treffe ich sie im Gemeinschaftsraum an, vor einer Tasse Kaffee. Sie sieht gut aus, gepflegt und versammelt. Das Bewegen am Rollator ist wieder einen Ticken besser geworden. Wir trinken Kaffee, dann gehen wir auf ihren Balkon für eine Zigarette.
Meine Intervention von neulich zeigte Wirkung: Bad und Zimmer pieksauber, wenigstens ein paar der Slips aus der Wäscherei zurück. Dafür hat sie jetzt eine violette Schlupfhose an, die wir beide noch nie sahen – ihre ist stahlblau. :-) Was mich noch mehr freut: Die lila Hose gibt Anlass zu Scherzen und Humor – von ihr ausgehend.
Auch in Sachen Dokumentation der Zuckerwerte hat man reagiert – ich kann die Werte abfragen, und die sind richtig gut! Mit anderen Worten: Man reagiert, wenn ich interveniere. Gut so. Auch: Die Anspannung bei ihr hat nachgelassen, sonst wären die Werte schlechter und auch der Harndrang ausgeprägter. Wir spielen uns langsam ein.
Ich frage sie, ob sie einen eigenen Kühlschrank möchte, so für Aufschnittvorlieben, zum Beispiel. Nö, die Notwenigkeit sehe sie erstmal nicht, sagt sie. Auch gut. Können wir immer noch machen, falls sie ihre Meinung ändert.
Was sie und ich immer haben: Klare, offene und damit gute Gespräche.
So darf das weitergehen.
Reminder für mich: Ich werde ihre Sachen photographieren, auch Dinge, die ich ihr neu bringe. Dann weiß das Pflegepersonal wonach zu suchen ist, wenn etwas verschütt geht, und wir können dem Verschwindibus wirksam entgegentreten.
😄aus Hamburg
Hamburg? Wie kommt’s? – Aha, gesehen: Ihr habt Urlaub. Ich wünsche schöne und erholsame Tage!