Wochenende

Es herbstet. Viel zu früh. Die Mauersegler blieben zwar länger als in den letzten zwei Jahren – am 12. August reisten sie hier Richtung Süden ab – doch der Sommer war deutlich zu unbeständig um bei mir als solcher zu gelten. Ein patschnasser Mai, ein kühler Juni, und ganze 13 Sommertage. Da ist schlecht Batterien laden.
Ich hoffe auf einige Wunder, vor allem hier, aber auch anderswo.

Immerhin: ein schöner Samstagnachmittag mit dem Freund, heute ein Gewitter nach Mitternacht (ich mag Gewitter), , ein langes und ebenso schönes Telefonat mit einem anderen Freund, man kennt sich seit mehr als drei Dekaden. Ob des durchwachsenen Sonntagswetters ein Anfall vom Feinsten: Innenrevision. Sofa neu bezogen, gefühlte Tonnen an Katzenhaaren aus diversen ‚Heimtextilien‘ entfernt, zum Beispiel. Endlich wieder ein wenig Zeit an der Nähmaschine. Schleier von Traurigkeit – heute hat jemand Geburtstag, der mir fehlt. Mein Gruß wird sicher ohne Antwort bleiben. Trotzdem war mir danach ihn zu schicken.
Eigentlich hätte ich heute noch Musik schneiden müssen – das Päckchen an die Münchner Freundin steht hier schon mehr als zehn Tage – aber, verdammt, das lief heute einfach nicht sauber genug. Und bevor ich das nicht fertig habe, geht’s halt nicht ‚raus. Bei manchen Dingen muß man sich selber zulassen, daß es eben so lange dauert wie es dauert.

Wahlpflicht fast erfüllt (Briefwahl), für die Zustellung von Briefwahlunterlagen an die Mutter gesorgt. Die Unterlagen für Berlin ein ziemlicher Wust an Papier. Wieviele wohl wirklich verstehen, was sie da tun? Naja, ein weites Feld.

Kleiner lässiger Gedanke aus der Putzorgie: Sonnencreme als Möbelpolitur einzusetzen hat den charmanten Vorteil, daß der ganze Laden nach Sommer und Strand duftet.

Morgen ist Montag.