Drahtseil

Aktuell fällt mir viel auf den Kopf. Die Lage in Afghanistan macht furchtbar traurig, man möchte nur weinen.
Die Tage in der Heimatstadt waren anstrengend. Wie erwartet und sehr.

Auch in meinem eigenen kleinen Leben geht gerade nichts wirklich gut. Schlagartig ist es kühl und regnerisch.

Urlaub, Licht, Wärme, Pause – nach fast zwei Jahren – ein sehnlicher Wunsch. Träume. Ich bin ein Leichtgewicht im Leben der anderen … ferner liefen?
Der Arzt ruft mich an. Einer der Tumormarker hat angesprochen. Folgende Detailuntersuchung und -Gespräch sind nicht schön. Nächster Bahnhof: Biopsie, Histologie. Versuche ruhig zu bleiben, aber Angst ist ein Zustand, ein Gefühl, mit der Ratio nicht zu erreichen. Ich habe Angst.
Sonst: Der halbe Tag verschwand in Belangen anderer, die andere Hälfte war mühsam und wieder viel Vorleistung. Manchmal habe ich so die Nase voll von alldem. Es fühlt sich einfach besch… an. Einer Kalamität entgangen, kommt die nächste.
Ich will nur noch auf die Insel. Nichts denken, nichts tun, nur sein.
Atemlos. Und müde. Sehr müde.