Mir weicht Mr. Murphy nicht von der Seite. Eine verkrampfte Schulter (-> Mausarm), eine ungeschickte Bewegung – was weiß ich. Jedenfalls habe ich von jetzt auf gleich – natürlich am Wochenende und nach 21 Uhr – plötzlich eine kugelige Struktur rechts von der Halsmitte. Um 20 Uhr gab es die noch nicht. Durch mein Hirn geistern Szenarien von Aneurysmen, ich werde leicht panisch. Ein Telefonat mit einem Bereitschaftsarzt bringt mich nicht wirklich weiter, da ich aber Stunden später immer noch hier sitze und mich okay fühle, bin ich offenbar nicht im Begriff innerlich zu verbluten. Grins.
Meine Vermutung ist eine Einblutung in die Schilddrüse. Seltsamer Zeitpunkt, von allem anderen abgesehen, denn meine Sono vor zehn Tagen drei Wochen war okay.
Nunja. Der Körper schickt keine wilden Alarmsignale, der Instinkt dreht keine großen Räder. Ob ich morgen früh wieder aufwache, werde ich merken. Oder eben nicht.
[Edit: Lebe noch, Situation unverändert, morgen Arzt.]
[Edit II: Heute Parkklinik, CT, Näheres auf Anfrage.]
Oha. Gute Besserung! Hoffentlich ist es nichts Gravierendes.
Sicher: Entzündliches Geschehen in der Schilddrüse. Das CT zeigte ein Monster: 5x3x3 Zentimeter. Kein Wunder, daß ich Schwierigkeiten beim Schlucken hatte – das war schon ein Ding von einer Raumforderung. Ob obendrein ein malignes Theater läuft, wird sich im Laufe des Monats klären. Auf die Biopsie freue ich mich so gar nicht. Meine persönliche Meinung setzt schon vor den Detailuntersuchung die Wahrscheinlichkeit für so etwas sehr niedrig an – unter 5%. Tumormarker werden Montag erhoben, Kontrollsono nach dem CT dito. Natürlich habe ich Angst, aber handhabbar. Mein ‚Ei‘ hat auf das Penicillin mit deutlicher Verkleinerung reagiert. Ich vertrage nur leider das notwendige Medikament überhaupt nicht, kriege Medikamente um die Nebenwirkungen abzufangen, fühlte mich schon besser. Hohldrehen kann ich immer noch, wenn die Befunde fies sein sollten. Geht also schon, aber daumenhalten wird sicher nicht schaden.