Heiß

HausbesuchVor inzwischen fast sechs Jahren taumelten wir aus einem Schnellboot, vor Übermüdung ganz stumpf. Zwei Stunden später stand ich am Strand einer Insel, völlig überwältigt von der Schönheit in allem was ich sah, hellwach und fassungslos. Im Kopf nur ein Satz: »Das gibt’s doch gar nicht!« In Dauerschleife.
Fünf Tage später lag ich auf einer Liege, durch Vegetation gut verborgen, und sah einen Mann noch in Reisekleidung am Strand stehen. Hörte ihn leise murmeln »Das gibt’s doch gar nicht!« Wieder und wieder. Ich habe ihn nicht angesprochen.
Dieses erste Mal hat etwas Unantastbares und ist nicht wiederholbar. Was aber bleibt: Die Begeisterung und das Glücksgefühl, wenn man wieder in dieser Weltgegend ankommt.

Daran mußte ich heute denken an einem wundervoll heißen Tag, dem doch alles fehlte: Die mörderische Luftfeuchte, der Klang der Wellen am Strand, der Ruf des Koel, das Meckern der Rallen (Weißbrust-Kielrallen, angeblich sehr scheu. Kann ich nicht bestätigen.) , das dumpfe ‚Plopp‘ fallender Kokosnüsse.

Unser ‚Reisemonat‘ September ging 2020 ohne Reise ins Land, ob dem September in diesem Jahr das gleiche Schicksal blüht, ist noch nicht raus.

Es gibt Tage, da kann ich vor lauter Maledivensehnsucht kaum aus den Augen gucken.

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