Es gibt Vorhaben, die man nur in Etappen angehen kann. Das hat allerdings einen Nachteil – man tendiert dazu die Fortsetzung zu vergessen. Kürzlich, schlaflos, eine gute Dokumentation zum lebensnahen Minimalismus (»Ich behalte, was ich brauche und ich behalte, was ich mag. Der Rest geht.«), und da fiel mir manches wieder ein. Zweiundvierzig Dinge habe ich ausgemistet, die Schubladen im Hauptraum sind aufgeräumt, die Oberschränke sortiert, und im Sekretär ist wieder Platz. Bücher sondere ich inzwischen radikal aus, wenn ich sie mehr als 20 Monate nicht in der Hand hatte.
Was immer wieder frustriert, wenn man aussortiert: Ich erinnere mich in der Regel sehr gut an den Kauf, besonders bei Büchern – und kriege es dann mit einem Wiederverkaufswert von zwanzig Cent bis einem Euro zu tun. Das tut schon weh.
Was mir aber immer wieder gut tut: Dinge los zu werden, die man nicht mehr nutzt. Es macht leicht. Auch im Herzen.
Demnächst wird es dann gemein: Ich möchte meine Stoffvorräte sortieren.
Das mit den Büchern sehe ich völlig anders! Weil ich Bücher, die ich nag, sehr gern mehrfach lese!
Manches Mal erst nach 15 Jahren oder mehr, aber das macht nix, sie werden ja nicht schlecht😄
Wenn ich aber nach dem lesen, egal, ob zum 1. oder zum 20. Mal merke, daß mir das Buch gleichgültig geworden ist, dann reist es weiter und bringt mir dadurch gleich nochmal Freude (BookCrossing!! Oder inzwischen auch öffentlicher Bücherschrank) Verkaufen dagegen bringt Mühe und Frust wegen des Wertverfalls.
Für den Rest gebe ich Dir recht und habe ja auch eine Zeit lang sehr viel ausgemistet. Seit längerer Zeit kaufe ich lieber wenig, das ausmisten war irgendwann ausgereizt. Aber das ist schon wieder länger her, Du regst mich grad an, es wieder einmal damit zu versuchen😄 Vielkeicht könnte ich ja mit kleinen Gläschen beginnen…. 😄
Mehrfach lesen – das mache ich auch. Große Teile meiner Bibliothek wohnen aber leider aus Platzmangel in Kartons im Keller – und das kann es auch nicht sein. Ich schaue inzwischen, ob ich die Lieblinge auch digital bekommen kann. Verschenken kann ich Bücher immer, ob via Bookcrossing oder sonstwie. Lieber wäre mir aber ungefähr ein Drittel des Neuwertes im Verkauf zu erzielen. Das ist aber völlig utopisch.
Mit kleinen Gläschen zu beginnen ist eine lustige Idee. Nur nicht sehr nachhaltig, wenn wir das Zeug hin und her schicken. Grins.
War ja auch nicht ganz ernst gemeint 😄 Tatsächlich habe ich mir aber heute gleich ein Kleiderregalfach vorgenommen und eine Büx aussortiert, von der ich die Hoffnung wohl wirklich mal begraben kann, irgendwann doch wieder reinzupassen.😄
Es ist schon ein besonderes Vergnügen, zu erfahren, dass ein Gebrauchtbuchhändler online für ein Buch 0,50 EUR im Ankauf anbietet – und für identische Exemplare 7,00 EUR aufruft.
Meine Alternative: Das hiesige Sozialkaufhaus holt ab, und es profitieren die, die es brauchen – statt margenfixierte Unternehmen.
Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus. Es ist einfach ärgerlich bis betrügerisch – jedenfalls empfinde ich es so. Ich stelle meine Sachen am liebsten in die Berliner Bücherbäume oder hier in der Siedlung in Verschenk-Kartons. Wer sie dort mitnimmt, der liest sie auch.
Bücher aussortieren ist immer ein wenig Selbstverstümmelung.
Weitergabe der Ausweg
Ansonsten, bitte mit dem Ausrangieren kurz vor den Freunden aufhören,
Herzlich.
Das ist wahr – aber was hilft’s? Ich kann meine Wohnung ja nicht größer hexen.
Keine Sorge! Aussortiert wird ausschließich nicht lebende Materie.