Perseidennächte

Die große Stadt rauscht leise vor sich. Von Balkonen Gesprächsfetzen, Tellerklappern, Gelächter ab und an. Dann Aufhorchen – dieses Geräusch, hier? In ‚meinem‘ Innenhof? Ich kenne es als Chor in südafrikanischen Nächten, als ohrenbetäubende Raserei in spanischen Pinienwäldern. Vor meinem Balkon habe ich es noch nie gehört, jedenfalls nicht, daß ich mich erinnern könnte.
Normalerweise treten sie in großer Zahl auf – hier nur ein einziges Tier.

Es ist schön sie zu hören, und doch tut es weh. Lange Zeit keine Inseln, keine Ruhe. Die Bauchmuskeln angespannt in Erwartung des nächsten Schlags.
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung würde reichen. Der wird nicht kommen.

Ich sollte wütend sein. Bin aber einfach nur traurig.


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