Montagsmittwoch

Die Mutter ruft an. Eine schon abgehakt geglaubte Lage steht wieder hässlich im Raum. Ihre blanke Überforderung steht in der Telefonleitung wie etwas Körperliches. Doch ist die Problematik unterm Strich – bis jetzt – banal. Es braucht einen Fahrdienst und eine Haushaltshilfe (wobei über die pedantischen Ansprüche durchaus zu diskutieren wäre …) Ich versuche zu beruhigen, einzunorden, doch geht das nicht wirklich gut. Der Knopf Schuldgefühl wird auf voller Bandbreite benutzt – den brutalen Satz ‚ Aber wenn er dann im Sterben liegt, dann kommst du?‘ werde ich nie wieder vergessen, wiewohl ich ihn verstehe und verzeihe.
Da wird es in allernächster Zeit viel zu sortieren und zu handhaben geben. Schön ist etwas anderes… Bastet sei Dank, daß ich den Bruder an meiner Seite weiß, der mich auch direkt aus Heulen, Zähneklappern und im Achteck springen wieder herunterfliegt.
Wir schaffen das schon. Gemeinsam. Doch was da auf uns zu kommt, wird nicht lustig – nicht zuletzt der Hartleibigkeit der Eltern geschuldet. Sie werden sich von einigen Dingen verabschieden müssen, damit diese Chose halbwegs funktioniert …

Mit tausend anderen Dingen bin ich allein – aber war ich das nicht schon seit langer Zeit?

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Mit dem Klienten ist eine Nachtschicht vereinbart. Um 23 Uhr ziehe ich den Vorhang vor die Präsenz, fahre ein solides Backup, stelle um auf das neue Theme und beginne mit der Konfiguration. Völlig klar, daß mir mitten im Prozess die WP-Redaktion mitteilt, daß eine neue Version einzuspielen sei, und das bitte ASAP, denn es handelt sich – natürlich – um einen Sicherheitsrelease.
Grmpf! Damit wird die Nachtschicht deutlich länger: Modifikationen und Konfiguration abschließen, nochmals ein Backup fahren, anschließend alles auf Herz und Nieren prüfen. – Ich bin begeistert [not]

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Die schönen Dinge: eine Linie reißt nicht ab, eine andere, über Jahrzehnte wichtige, wird wieder aktiv.
Der Katzer frisst mir die Haare vom Kopf und ist ganz und gar sein altes Selbst, obendrein sind die Werte in Ordnung.
Ich bitte um Hilfe, und sie wird mir zuteil, einfach so, selbstverständlich …

Nichtsdesto muß ich um Leichtigkeit kämpfen. Einfach ist anders …